Wermelskirchen Rauchmelder – schriller Alarm rettet Leben
Wermelskirchen · Die Landesregierung plant die Einführung einer Rauchmelder-Pflicht. Die Feuerwehr begrüßt dieses Vorhaben. Vorbildlich: Der Bauverein stattet seine Wohnungen seit mehreren Jahren mit Brandmeldern aus.
Der Mann will seiner Frau gleich zwei Gefallen tun: Bevor er seine Gattin von der Arbeit abholt, bereitet er schon einmal das Essen vor. Als er die Wohnung in der Königstraße verlässt, vergisst er allerdings die Pfanne mit Öl auf der eingeschalteten Herdplatte. Nach einer knappen Stunde kommt er mit seiner Frau wieder nach Hause – und traut seinen Augen nicht. Mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen vor dem Haus, davor Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken in der Hand. In der Wohnung war ein Feuer ausgebrochen. Das Ehepaar hatte aber großes Glück: Ein Nachbar hörte den schrillen Alarm des Rauchmelders in der Wohnung und verständigte sofort die Feuerwehr. Durch das schnelle Eingreifen entstand nur ein geringer Schaden.
Zu etwa 30 Bränden ist die Feuerwehr in Wermelskirchen in diesem Jahr bislang ausgerückt. Szenen wie diese aus dem Frühjahr hat Peter Thiel, Chef der Wermelskirchener Feuerwehr, schon viele erlebt. Doch nicht alle Einsätze verlaufen so glimpflich. Denn viele Wohnungen in Wermelskirchen sind immer noch nicht mit Rauchmeldern ausgestattet. Das soll sich nach Wunsch der rot-grünen Landesregierung bald ändern. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass Vermieter verpflichtet werden, Wohnungen mit Rauchmeldern auszustatten.
Peter Thiel begrüßt diesen Vorstoß der Landesregierung. "Die Verbände der Feuerwehren haben viele Jahre dafür gekämpft. Es ist gut, dass es bald eine Rauchmelder-Pflicht geben soll", findet er. Viele Menschen würden den Einsatz der Rauchmelder unterschätzen, dabei sei das frühzeitige Erkennen eines Feuers so wichtig. "Durch einen Rauchmelder gewinnt man lebenswichtige Zeit", betont Thiel. Was viele Bewohner sich vor Augen halten sollten: "Jeder Rauchmelder kann einem selbst und der Familie das Leben retten", verdeutlicht der Feuerwehrchef.
Die beste Position für das kleine Gerät, das es schon für rund zehn Euro im Baumarkt zu kaufen gibt, ist die Mitte eines Raumes. "Am sichersten ist es, wenn in jedem Raum einer Wohnung oder eines Hauses ein Rauchmelder installiert ist", sagt Thiel. Denn oftmals entstehe ein Brand in einem anderen Zimmer und der Anwohner bekommt davon erst spät etwas mit – oftmals zu spät. Fatal ist es in der Nacht: "Wenn nachts ein Feuer entsteht und es keine Rauchmelder gibt, schläft man sich tot", sagt Thiel, der hofft, dass bei den Menschen ein persönliches Umdenken einsetzt: "Viele achten in öffentlichen Gebäuden besonders auf den Brandschutz und den Einsatz von Rauchmeldern. Aber zu Hause – dort, wo es am wichtigsten ist – kümmern sie sich nicht darum. Das muss sich ändern", appelliert er.
