Wermelskirchen Rauchen ist Sucht, keine KulturClubs nur als Ausnahme

Wermelskirchen · Ein Raucherclub ist für Raucher sicherlich eine feine Sache, wenn sie auf diese Weise auch weiter in! ihrer Stammkneipe und nicht etwa draußen davor im Kalten eine bis mehrere qualmen können. Nachvollziehbar und verständlich ist die Lösung Raucherclub vor allem für die Gastwirte, die erhebliche Einbußen hätten, wenn sie in ihrer ein-Raum-Kneipe oder in ihren ein-Raum-Café nur noch die Nichtraucher als Gäste haben können, weil die Raucher wegen eines generellen Verbotes wegbleiben oder eben weitaus seltener kommen.

Doch sollte eines klar sein: Rauchen ist keine Kultur, wie es so schön auf dem Formular des Dehoga heißt. Von wegen: „Mensch, Kultur, Kneipe“! Rauchen ist und bleibt eine Sucht. Und die hat nichts mit Kultur zu tun, sondern mit Krankheit und im Falle des öffentlichen Rauchens zusätzlich noch mit Krankmachen von Nichtrauchern.

„Es ist schwer zu schätzen, wie viele Raucherclubs es in den 38 000 Gastronomiebetrieben in Nordrhein-Westfalen tatsächlich gibt“, sagt der Pressesprecher des nordrheinwestfälischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Thorsten Hellwig. Der Dehoga habe nur grob 2500 Raucherclubs schätzen können, indem man von den bekannten „ein-Raum-Kneipen“ und den kleinen „Getränke lastige“ Gaststätten ausgegangen sei.

Aber Thorsten Hellwig gibt zu bedenken: „Es gibt keine Meldepflicht für Raucherclubs, weder nach dem Vereinsgesetz, noch bei den Ordnungsämtern. Sie werden auch bei uns nicht registriert.“ Man könne aber davon ausgehen, dass es in Gegenden mit vielen Kneipen in Nordrhein-Westfalen auch vergleichsweise mehr Raucherclubs gebe. „Wir empfehlen als Dehoga Raucherclubs nur als Ausnahmeregelung, wenn die wirtschaftliche Existenz einer ein-Raum-Kneipe durch das neue Raucherschutzgesetz gefährdet ist und es schlicht und einfach ums Überleben geht“, sagt Thorsten Hellwig. Auch der Dehoga stelle fest, dass es sich bei diesen Gaststätten in der Hauptsache um solche handele, wo ohnehin hauptsächlich getrunken und weniger gegessen wird und 80 bis 90 Prozent der Gäste ohnehin Raucher sind. Ansonsten werde aber„im absoluten Gros der Gaststätten in Nordrhein-Westfalen das neue Gesetz zum Schutz der Nichtraucher schon längst gelebt“, betont der Verbandssprecher.

(RP)
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