Wermelskirchen Rathausfassade: Viele Platten sind gerissen
Wermelskirchen · Das geologische Gutachten zur Rathausfassade sah positiv aus; nun liegt aber das Zusatzgutachten des Statikers vor: Etliche Risse habe der Statiker in den Marmorplatten festgestellt, so dass jetzt die Standfestigkeit der Platten aus fachlicher Sicht zusätzlich bewertet werden müsse, berichtet der stellvertretende Hochbauamtsleiter Frank Kieseler auf BM-Nachfrage. Er habe aber noch keinerlei Vorstellung, wie sich das auf die Kosten für die Fassadensanierung auswirken werde, fügte Kieseler hinzu.
Die Prüfungsergebnisse des Statikers, der im Anschluss an den Geologen ebenfalls die 10 000 Platten am Rathaus untersucht hatte, muss Kieseler jetzt auswerten. Ende November will er dann den Verwaltungsvorstand und spätestens im Dezember den Arbeitskreis Rathausfassade über das Ergebnis informieren. "Das Ergebnis ist zurzeit noch absolut offen, aber es wird sich natürlich auf die Investitionsplanungen der Stadt auswirken", deutet Kieseler vorsichtig an.
Im September hatte es nach der geologischen Prüfung noch hoffnungsvoller ausgesehen. Der Geologe Prof. Siegfried Siegesmund und seine Mitarbeiter hatten nämlich festgestellt, dass die Durchbiegungen (Schüsselungen) der Marmorplatten weitaus geringer waren als zunächst befürchtet. Baudezernent Dr. André Benedict Prusa hatte im BM-Gespräch schon hoffnungsvoll avisiert, die Fassadensanierung könne weitaus weniger kosten als zunächst angenommen. Ob nun auch die statische Bewertung dieser vorläufigen Einschätzung vom September standhalten wird, wird Ende des Jahres auch der Stadtrat noch erfahren.
Weitere wichtige "Baustellen"
Kieseler betont aber, dass die nunmehr entdeckten Risse erst bekannt geworden sind, nachdem die positive Prognose durch den Geologen bekannt gegeben worden war. Über die Frage einer möglichen Neugestaltung der Rathausflächen, die saniert oder ausgetauscht werden, könne erst entschieden werden, wenn die für die Sanierung notwendige Investitionssumme ermittelt sei, sagt Kieseler, der übrigens noch weitere wichtige "Baustellen" betreut. Er steht zwar im Mitarbeiterverzeichnis des Hochbauamtes lediglich als Sachbearbeiter für die Fassade Bürgerzentrum. De facto laufen bei Frank Kieseler zurzeit aber auch die Fäden für die Planung der Sekundarschule, die Restabwicklung der Kosten und Arbeiten für die Pestalozzischule und für die Küche Markt 10 zusammen.