Wermelskirchen Rathausfassade: Tendenz zur Sanierung

Wermelskirchen · Im Fachausschuss sprach sich gestern Abend die Mehrheit der Politiker für eine Sanierung der Fassade aus. Allerdings müssen noch viele Dinge geklärt werden. So soll die Sanierung von anderen "Baustellen" im Rathaus abgekoppelt werden.

 Wie geht wes weiter mit der Rathausfassade? Eine Komplettsanierung könnte bis zu vier Millionen Euro kosten.

Wie geht wes weiter mit der Rathausfassade? Eine Komplettsanierung könnte bis zu vier Millionen Euro kosten.

Foto: Dörner

Es wird wohl noch lange dauern, bis die Diskussion zum Thema "Ratshausfassade" endgültig beendet ist. Im Ausschuss für Umwelt und Bau tendierte die Mehrheit der Politiker gestern Abend zur Sanierung der Fassade — allerdings müssten dazu noch viele Dinge im Detail ausgearbeitet und geklärt werden.

Die Stadtverwaltung hatte dem Ausschuss vorgeschlagen, die Rathausfassade nun doch komplett zu sanieren und nicht — wie zuletzt noch angedacht — mit Stahlnetzen zu sichern. Die Verwaltung favorisiert in diesem Zusammenhang eine "ganzheitliche Lösung", in der mehrere "Baustellen" zusammen betrachtet und abgearbeitet werden könnten. "Denn klar ist: Die Heizung, das Dach und die Fenster des Rathauses sind auch fällig — unabhängig von der Fassade", betonte Bürgermeister Eric Weik und fügte an: "Stand heute finde ich: Wir sollten die Komplettsanierung genauer untersuchen und angehen."

Volker Schmitz (CDU) sprach sich klar für eine Sanierung der Fassade aus — allerdings unter einer Voraussetzung: "Wir müssen uns zuerst um die Fassade kümmern und dann erst um andere Baustellen wie Heizung, Fenster oder Dach."

Henning Rehse (WNKUWG), der zunächst die "Übergangslösungen" — Sicherung der Fassade durch Stahlnetze bzw. Sicherung der Platten durch sogenannte Kassetten — favorisierte, wollte dann wissen, ob eine Sanierung der Fassade gemäß der Energiesparverordnung (EnEV) rechtlich, technisch und finanziell von den übrigen Maßnahmen abgekoppelt werden könne. Demnach könnten die übrigen Sanierungen dann zu einem späteren Zeitpunkt nachgezogen werden. "Das ist möglich, weil zurzeit nur die Platten der Fassade kaputt sind", verdeutlichte Achim von Foller, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft. Im Falle einer "Übergangslösung" (würde 1,5 bis 1,7 Millionen Euro kosten) sei zudem nicht klar, "ob solche Provisorien überhaupt zehn Jahre halten. Niemand weiß, wie sich die Platten entwickeln", betonte von Foller. Alle zwei bis drei Jahre müssten weitere Untersuchungen an der Fassade erfolgen.

Für Jochen Bilstein (SPD) ist die Sanierung der Fassade die "einzig sinnvolle Alternative". Er machte aber deutlich: "Wir sollten der Verwaltung nun ein Signal geben, dass wir diese Sanierung als erste Option wollen." Oliver Platt (Bürgerforum) war unsicher: "Das Thema muss auf jeden Fall noch mal in den Fraktionen besprochen werden. Es wird zu einem späteren Zeitpunkt durch eine politische Mehrheit eine Richtung vorgegeben."

Jochen Balduf (FDP) war der Meinung, sich die Option der Sanierung offenzuhalten und genau durchzurechnen. Richard Kranz (Grüne) sagte: "Für uns kommt nur eine energetische Sanierung infrage."

Am Ende waren sich die Politiker einig: Im Haupt- und Finanzausschuss am Montagabend soll nun detaillierter über finanzielle Fragen einer Sanierung der Fassade gesprochen werden. Die technisch-baulichen Aspekte sollen dann zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden — möglicherweise in einer Sondersitzung des Ausschusses.

(RP)
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