Wermelskirchen Rat will Freibad erhalten und dann umbenennen
Wermelskirchen · Der Stadtrat hat gestern Abend einstimmig beschlossen, dem Freibad Dabringhausen "eine nachhaltige Perspektive zu ermöglichen" und erhält damit den Bürgern dieser Stadt ein Freibad.
Teil dieses Beschlusses ist, das Bad in "Freibad Wermelskirchen" umzubenennen, denn die Rettung (und damit Identität) müsse ein Anliegen aller Bürger sein. Der Freibadförderverein Dabringhausen hat gestern Morgen signalisiert, dass er willens sei, ein "gangbares Betriebsmodell" zu prüfen.
Als "fraktionsübergreifender Antrag" zum Erhalt des Freibades war das Thema gestern auf die Tagesordnung gesetzt worden; am Montag vergangener Woche hatten Fraktionen und Förderverein zusammengesessen (BM berichtete). So sollen fürs Haushaltsjahr 2012 maximal 100 000 Euro als Gesamtzuschuss einschließlich der Investitionskosten bereitgestellt werden. Versehen ist der Betrag mit einem Sperrvermerk. Denn: Der Vorstand des Fördervereins muss bis zur Ratssitzung am 23. April seine Absicht erklären, die Trägerschaft des Badebetriebs von der Stadt zu übernehmen. Damit würde der neue Verein im Auftrag der Stadt die Organisation des Bades übernehmen. Die Stadt aber bleibt Eigentümer.
Das geeignete Trägermodell soll gemeinsam mit der Politik gesucht werden; der "Verein" muss bis zum 30. September 2012 gegründet sein. Ab 2013 soll, vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltssicherungskonzeptes, maximal 75 000 Euro als städtischer Zuschuss ins Bad fließen.
Die Fraktionen sind sich einig, dass die Finanzierung des Freibades nicht zu Lasten anderer städtischer Einrichtungen oder der Neuordnung der Schullandschaft gehen dürfe. Auch die Sanierung des Haushaltes müsse oberstes Ziel bleiben. Die Einnahmen aus dem Badebetrieb sowie der Verpachtung des Kiosks verbleiben zweckgebunden beim Verein.
Schnell Trägerverein gründen
Henning Rehse (WNKWG) empfahl dem Förderverein, schnellstmöglich die Absichtserklärung zur Gründung eines Trägervereins abzugeben, um so schon 2012 im operativen Geschäft belastbare Zahlen zu bekommen. Er wisse, dass auch Politiker bereit seien, mitzuwirken. Er dankte Horst Krüger (Büfo), der sich in "aller Sachlichkeit" um das bestehende Zahlenwirrwarr gekümmert habe: "Manchmal ging's ja zu wie beim Preisskat." Jochen Bilstein (SPD) erklärte, dass die Stadt bis zum 30. März 2012 die "Bücher offenlegen" müsse, damit der Förderverein einen Überblick über die Zahlen bekomme.
Für Martin Bosbach (CDU) ist der Beschluss eine "Riesenchance" fürs Freibad — mit den Spendenzusagen von über 61 000 Euro sei es machbar, das Freibad weiter zu betreiben. FRAGE DES TAGES