Kunstrasenplatz in Dhünn SSV Dhünn wartet auf den Förderbescheid

Dhünn · Der Pachtvertrag mit dem SSV Dhünn ist vom Rat beschlossen. Die neue Kunstrasenanlage kann 600.000 bis 700.000 Euro kosten. Der Verein trägt das Risiko für Kostensteigerung. Ein Multifunktionsgebäude soll 282.000 Euro kosten.

 Der Sportplatz an der Staelsmühle.

Der Sportplatz an der Staelsmühle.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Der Stadtrat hat schon einmal den Beschluss in nichtöffentlicher Sitzung gefasst: 150.000 Euro wird dem SSV Dhünn als Anschubfinanzierung wird im Pachtvertrag zugesichert, wenn der Kunstrasenplatz in der Staelsmühle gebaut wird. Alle weiteren Risiken trägt der Verein. Während der Verein in den Startblöcken steht, scheint die Förderung durch das Land derzeit den geplanten Projektzeitenplan ins Schwanken zu bringen.

Das Projekt Nach Dabringhausen (2017), Pohlhausen (2018) und Eifgen (2019) wollen jetzt auch die Dhünner ihre Kunstrasenanlage haben. Denn der Tennenplatz ist in die Jahre gekommen. Trotz Pflege ist dort nicht mehr viel zu machen. Zudem ist das Flutlicht falsch positioniert und der Ballfangzaun defekt. Inzwischen fallen Bäume auf den Zaun. Gebaut werden soll ein Kunstrasenplatz, eine LED-Flutlichtanlage und ein CO2-neutraler Belag auf dem Platz.

Die Fußballabteilung Drei Seniorenmannschaft spielen und trainieren auf dem Platz, also 60 bis 70 Erwachsene sind dort aktiv. Zudem gibt es fünf Jugendmannschaften und ein Team der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde.

Der Förderverein Sehr aktiv ist der Förderverein. Er präsentierte im Sportausschuss jetzt die Pläne des Vereins. Stefan Eckstein ist zweiter Vorsitzender.

Der Baubeginn Der Verein hat einen sehr ambitionierten Zeitplan: Vom 2. Juni bis 15. Oktober 2020 soll der Platz gebaut werden. „Alles steht und fällt mit der Sportförderung“, so Eckstein. Da hatte Klaus Junge, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, keine gute Nachricht. Die Bewilligungsbescheide sollten eigentlich Ende Januar 2020 vorliegen. Sie liegen immer noch bei der NRW-Bank in Münster. Damit könnte der gewünschte Baubeginn ungewiss sein.

Die Pläne Die Vorplanung durch ein Fachbüro ist abgeschlossen. Die verschiedenen Tennenschichten können genutzt werden und müssen nicht entsorgt werden. Das spart Geld. Geprüft werden müsste während der Bauphase die Versickerungsfähigkeit des Bodens; bei einem negativen Ergebnis könnten sich die Kosten um bis zu 100.000 Euro erhöhen. Dieses Risiko aber trägt der Verein.

Finanzierung 80.000 Euro an Eigenleistung/-mittel will der Verein aufbringen, zusätzlich 89.000 Euro an Spenden. 150.000 Euro gibt es als Anschubfinanzierung von der Stadt, 280.000 Euro sind aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ eingeplant. Eckstein: „Ohne Förderung können wir den Platz nicht bauen.“

Einsatz Der Verein hat, um den Umbau zu finanzieren, noch viel Arbeit vor sich. „Wir müssen viele Spenden sammeln, was wir aber erst nach einem positiven Förderbescheid machen möchten“, so Eckstein. Mit dem Spendensammeln soll der Eigenanteil gesichert werden. „Wir würden nie mit dem Bau beginnen, wenn die Finanzierung nicht gesichert ist“, sagt Eckstein. „Wenn wir unseren Eigenanteil nicht komplett akquirieren können, haben wir Absichtserklärungen, welche die Lücke schließen.“

Zweites Projekt Stefan Eckstein nutzte das Gremium, um ein zweites Projekt vorzustellen, das der Verein gern mit Unterstützung der Stadt verwirklichen möchte: Ein Multifunktionsgebäude. „Das ist aber gesondert zu betrachten und hat nichts mit dem Bau des Kunstrasenplatzes zu tun“, so Eckstein. Das alte Gebäude aus 1973 ist in die Jahre gekommen: undichtes Dach, zwei kleine Kabinen. Jetzt möchte der SSV Dhünn das Gebäude sanieren und um eine Etage für einen Gastraum und Terrasse aufstocken. Die Gesamtkosten: 282.000 Euro. 180.000 Euro würde der Verein durch Eigenleistung und Spenden aufbringen, 100.000 Euro wünscht sich der Verein von der Stadt. „Wir wissen, dass die Stadt im HSK ist“, so Eckstein. Aber wir hoffen auf die Wertschätzung unseres Engagements: Obwohl wir nur Pächter sind, investieren wir und bringen viel Eigenleistung ein. Es fallen für die Stadt keine Pflege- und Reparaturkosten mehr an.“

Reaktionen Während ein CDU-Antrag, den Verein auch beim Bau des Gebäudes zu unterstützen, erst einmal zur Beratung in die Fraktionen verwiesen wurde, machten Politiker im Fachausschuss deutlich, dass sie den Bau des Kunstrasenplatzes mittragen (schließlich wurde der Pachtvertrag beschlossen), das Gebäude aber eine ganz andere Sache ist. Der Beigeordneter Thomas Marner mahnte: „Wir müssen dies trennen. Die Umsetzbarkeit eines Hochbaus muss erst einmal geprüft werden. Dazu gibt es noch keine Unterlagen. Den Vortrag von Herrn Eckstein müssen wir deshalb getrennt betrachten.“

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