Wermelskirchen Raser werden weniger
Wermelskirchen · Zur aktuellen Diskussion um den Radverkehr auf der Telegrafenstraße hat jetzt der ADFC eine ausführliche Stellungnahme formuliert und an den Bürgermeister sowie die Fraktionsvorsitzenden geschickt. Dabei geht es vor allem um die Rechtsfragen zur Problematik. ADFC-Sprecher Frank Schopphoff: "Für uns gibt es bisher keinen Grund, die Rechtmäßigkeit der Entscheidungen der Behörde in Frage zu stellen."
Im BM-Gespräch machte er nochmals deutlich, dass "Radfahrer und Fußgänger aufeinander Rücksicht zu nehmen" hätten und Radfahrer, die von hinten auf einen Fußgänger zuradelten, eine "erhebliche Sorgfaltspflicht" haben. Dazu gebe es entsprechende Urteile: "Es muss mehr Rücksicht von allen Seiten erfolgen."
Deutlich machte der ADFC in seiner Stellungnahme, dass Verkehrs- und Polizeibehörde "bei gegenseitiger Rücksichtsnahme" im gegenläufigen Radverkehr kein besonderes Gefährdungspotenzial sehen. "Die Öffnung einer Einbahnstraße für Radfahrer im Gegenverkehr ist bundeseinheitlich Norm und damit ein Muss", heißt es. Die Vorschläge von Karl-Heinz Stock, Rainer Eickhorn und Stefan Evertzberg, den Radverkehr über Kölner Straße oder Brückenweg zu führen, damit kurzzeitiges Halten vor den Geschäften möglich wird, lehnt der ADFC ab. Begründung: Der Freizeitfahrer solle von der verkehrsberuhigten Telegrafenstraße auf den für den Durchgangs- und Schwerlastverkehr vorgesehenen Brückenweg ausweichen. "Dort fühlen sich selbst erfahrene Radfahrer unwohl, weil sie von ungeduldigen Autofahrern abgedrängt werden", so Schopphoff.
Kölner Straße zu gefährlich
Die Kölner Straße sei nicht gefahrlos von Erwachsenen und Kindern befahrbar. Kinder müssten auf dem Bürgersteig fahren und als Fußgänger die Schillerstraße kreuzen; zudem würde der Verkehrsfluss unnötig gestört. "Und der Vorschlag, das Fahrrad durch die verkehrsberuhigte Telegrafenstraße zu schieben, lässt vermuten", so heißt es in der Stellungnahme des ADFC, "dass selbst die betroffenen Einzelhändler nicht von der Zumutbarkeit und Sicherheit der genannten Alternativen überzeugt sind."
Der zunehmende Gegenverkehr habe letztlich erreicht, dass zahlreiche Autofahrer deutlich langsamer auf der Telegrafenstraße fahren.
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