Wermelskirchen Randale Jahnstraße: Zeuge sieht Jugendliche

Wermelskirchen · Vier bis fünf Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren werden verdächtig, in der Nacht von Samstag auf Sonntag einen schweren Traktorreifen die Jahnstraße hinunter gerollt zu haben. Nach Informationen der Bergischen Morgenpost hat ein Anwohner nachts die Jugendlichen auf der Jahnstraße vor dem städtischen Familienzentrum gesehen, wo der Reifen vom Spielplatz entwendet wurde. Die Jugendlichen sollen am Reifen gestanden habe, der zu diesem Zeitpunkt auf der Fahrbahn gelegen habe.

 Schwer verbeult wurde die Frontpartie dieser "Ente".

Schwer verbeult wurde die Frontpartie dieser "Ente".

Foto: Teifel

Über 500 Meter rollte der schwere Reifen die Jahnstraße hinunter. Ein Jägerzaun wurde zerstört, an einem abgestellten Auto der Spiegel abgerissen, und eine Liebhaber-"Ente" demoliert. Abriebspuren an Schildern oder Mauerwerken dokumentieren den Weg. Ob die Unbekannten den Reifen immer wieder von Neuem aufgehoben haben, ist derzeit nicht geklärt. Die Polizei sucht noch Zeugen. Schwerstverletzte hätte es geben können, wenn in diesem Augenblick ein Auto die Jahnstraße heraufgekommen wäre.

Wolfgang Rudolph ist der Hauptleidtragende dieser Straftat. Der schwere Traktorreifen war über die Motorhaube seines Citroen 2CV gerollt und hatte sie tief eingedrückt (die BM berichtete exklusiv). Die Seitenwand hat sich durch den Aufprall verzogen, ein Scheinwerfer wurde ebenso schwer beschädigt wie ein Kotflügel. Nach dem ersten Gespräch mit der Versicherung war schon von Totalschaden die Rede, ein Gutachter hat ihm Hoffnung nun gemacht, dass es vielleicht ein Vollkaskoschaden wird. Denn der Wert der "Ente" liegt bei rund 10 000 Euro — attestiert durch ein Wertgutachten (7500 Euro) und weiteren späteren Arbeiten.

Die "Ente" sei sein erstes Auto gewesen, meinte er gestern im BM-Gespräch. Sie sei 25 Jahre alt. Inzwischen habe er sie liebevoll restauriert und verzinkt. "Ich hatte mir ab dem 1. Juni eine Woche Urlaub genommen, um dann damit ein wenig zu fahren. Daraus wird wohl nichts."

Das Auto steht eigentlich den Winter über im sicheren Quartier. Zum 1. Mai hatte er die "Ente" an die Jahnstraße geholt. "Eigentlich sollte sie während der Kirmestage dort gar nicht stehen. Die Antenne ist mir da schon mehrfach gestohlen worden." Er hatte schon ein ungutes Gefühl. "Wir können froh sein, dass der Reifen nicht über den kompletten Wagen gerollt ist, sondern auf die Straße abgelenkt wurde. Denn auch unsere anderen beiden Autos standen auf dem Seitenstreifen. Dann wäre unser Schaden noch größer." Der Reifen liegt inzwischen auf dem Bauhof. Im Familienzentrum Jahnstraße will man ihn nicht mehr haben.

(RP)
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