Unfallprävention zum Rad- und Pkw-Verkehr in Wermelskirchen Hier dürfen Radfahrer bis zur Ampel vorfahren
Wermelskirchen · Die Verkehrsführung am Übergang der Balkantrasse im Bereich Zenshäuschen / Thomas-Mann-Straße sorgt auch mehr als zwei Jahre nach der Einführung immer noch für Unsicherheiten.
Die kontinuierlich steigende Zahl an Radfahrern auf der Balkantrasse war Anlass genug, den Knotenpunkt Thomas-Mann-Straße / Zenshäuschen vor zwei Jahren neu zu gestalten. Eine zusätzliche Ampel wurde installiert, um die aus Richtung Jugendfreizeitpark kommenden Radfahrer gut und sicher über die Kreuzung zu führen. Zudem wurden sogenannte Fahrradaufstellflächen und Schutzstreifen markiert.
Auch mehr als zwei Jahre nach der Einrichtung der Aufstellflächen bestehen sowohl bei Autofahrern, als auch bei Radfahrern Unsicherheiten, wie sie sich richtig zu verhalten haben. „Das ist auch damit begründet, dass diese Regelung noch eine Seltenheit im Straßenverkehr ist“, sagt Sabine Krämer-Kox, Sprecherin der ADFC-Ortsgruppe Wermelskirchen-Burscheid. „Sinn ist, dass Radfahrer vor den Kraftfahrern die Kreuzung queren können, um nicht mehrere Ampelphasen abwarten zu müssen“, erklärt die Expertin.
Zum Auftakt der „Europäischen Mobilitätswoche“ waren Sabrina Demmrich und Sonja Orbons von der Verkehrsunfallprävention der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreises mit Unterstützung des Bezirksbeamten Heiko Mann vor Ort, um bei Bedarf über die richtige Nutzung der Aufstellfläche zu informieren. Die ersten freundlichen Ansprachen an Autofahrer ließen nicht lange auf sich warten.
„Autofahrern ist oft nicht klar, dass die den Schutzstreifen blockieren und damit den Radfahrern die Möglichkeit nehmen, bis zur Haltelinie an der Lichtzeichenanlage vorzufahren“, sagt Sabrina Demmrich. Genau das aber sehe die Verkehrsführung so vor. An diesem Vormittag sind es vor allem die großen Fahrzeuge wie SUVs, die aufgrund ihrer Breite das sichere Passieren von Radfahrern über den Schutzstreifen verhindern. Und es sind in Vielzahl Abbieger vom Aldi-Parkplatz, die einen zu großen Bogen fahren und über die Kfz-Spur hinausfahren. In diesen Fällen verteilte Heiko Mann Flyer mit dem Hinweis über das richtige Verhalten an der Aufstellfläche.
Das Aufkommen an Radfahrern hält sich an diesem Vormittag in Grenzen. Von den wenigen Radfahrern bleibt lediglich eine Frau hinter dem ersten Auto an der Ampel stehen und fährt nicht rechts daran vorbei. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das darf“, sagt sie und wird daraufhin von Heiko Mann über die Regelung in Kenntnis gesetzt. Der Bezirksbeamte erklärt aber auch, dass es jedem Radfahrer selbst überlassen sei, an den Autos nach vorne vorbeizufahren oder zu warten.
Tiefbauamtsleiter Harald Drescher schaute ebenfalls bei der Maßnahme zur Verkehrsunfallprävention vorbei und deutete an, dass der Schutzstreifen an der Thomas-Mann-Straße mit seinen Unebenheiten ausgebessert werden soll. Im Anschluss sollen die Radspur und die Aufstellfläche zusätzlich in roter Farbe markiert werden.
Eine Anregung nahmen Harald Drescher und Mobilitätsmanagerin Evelyn Schwanke mit: „Kein Auswärtiger weiß, dass die grünen Pfeile in Richtung Tente sowie die roten Pfeile in Gegenrichtung den Weg der Balkantrasse durch die Innenstadt weisen“, sagt ADFC-Sprecherin Sabine Krämer-Kox. Die Rathaus-Vertreter signalisierten, dass man bei der Stadt über Stelen im Bereich Zenshäuschen sowie Grünestraße / Braunsbergerstraße nachdenke, die nicht nur die Pfeile erklären, sondern auch über Gastronomie und Sehenswertes in Wermelskirchen informieren.