Wermelskirchen Rad- und Autoverkehr auf dem Prüfstand

Wermelskirchen · Die Verwaltung erarbeitet Lösungen, wie die Verkehrssituation verbessert werden kann. Dabei geht es vor allem um den Radverkehr und die Verkehrsbelastung in der Telegrafenstraße. Die Politik soll im Februar eine Variante beschließen.

 Die Telegrafenstraße an einem Nachmittag im Oktober. Weil auf der B 51 eine Baustelle den Verkehr einschränkte, fuhren etliche Autofahrer über die Telegrafenstraße - deutlich weniger Fahrer nutzten den Brückenweg.

Die Telegrafenstraße an einem Nachmittag im Oktober. Weil auf der B 51 eine Baustelle den Verkehr einschränkte, fuhren etliche Autofahrer über die Telegrafenstraße - deutlich weniger Fahrer nutzten den Brückenweg.

Foto: Teifel, Udo (tei)

Die Situation ereignet sich Anfang Oktober während der Straßensanierung im Bereich Dellmannstraße/Wolfhagener Straße: Viele Autofahrer umfahren die Baustelle. An der Telegrafenstraße reiben sich Fußgänger gegen 17 Uhr verwundert die Augen, denn die Schlange der Autos, die mehr stehen als fahren, reicht von der Volksbank bis weit hinter den dm-Markt. Der Brückenweg, der eigentlich als innere Umfahrung in der Stadt vorgesehen ist, wird von den Fahrern deutlich weniger genutzt.

Genau solche Situationen möchte die Stadtverwaltung in Zukunft vermeiden. Im Zuge der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans möchte sie die Situation verbessern. Dabei geht es vor allem um die Verkehrsbelastung in der Telegrafenstraße sowie um den Radverkehr in diesem Bereich und im Allgemeinen in Wermelskirchen. Das teilt der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa auf Anfrage unserer Redaktion mit. "Wir erarbeiten zurzeit verschiedene Lösungsansätze", sagt Prusa. "Wir erstellen ein Gesamtpaket, das den Radverkehr und auch das Problem des Durchfahrtsverkehrs in der Telegrafenstraße einbezieht."

Fakt sei, dass mehr als ein Drittel der Autofahrer die Telegrafenstraße ausschließlich zur Durchfahrt nutze - und das möchte die Stadt verhindern. In den nächsten Wochen werde die Frage thematisiert, warum der Brückenweg als Umfahrung so unattraktiv ist, erklärt Prusa. Ein Planungsbüro hatte in der ersten Jahreshälfte die Verkehrssituation bis ins Detail untersucht und die Ergebnisse vorgestellt. Tenor: Der Durchfahrtsverkehr muss verbannt werden, dadurch würden alle Planungen - zum Beispiel zum Radverkehr - erleichtert und die Verkehrssicherheit verbessert.

Die Verwaltung hat diese Auswertung als Basis für die Beratung im nichtöffentlich tagenden Arbeitskreis Stadtentwicklung genommen. Die Vorberatung dort ist laut Prusa notwendig, "weil viele kleine Details zu klären sind". Es gehe dabei um Fragen zum Linienbusverkehr, zum Schutzstreifen für Radfahrer oder um das Aufstellen von Hinweisschildern. Nach dem Abwägen der einzelnen Faktoren werde das Thema in einer öffentlichen Sitzung des Fachausschusses im Februar 2016 diskutiert. Prusa: "Wir werden uns für ein Modell entscheiden und dieses der Politik vorstellen. Der Fachausschuss muss dann darüber beraten und abstimmen."

Der Arbeitskreis hat sich kürzlich mit dem Thema Radverkehr im Allgemeinen in Wermelskirchen befasst. In der nächsten Sitzung am 19. November wird der Blick auf den Innenstadtbereich rund um die Telegrafenstraße gerichtet. Und auch die Verkehrsbelastung in der Telegrafenstraße wird dann diskutiert, kündigt Prusa an.

Bernd Meyer, Anlieger der Eich, hat zur Verkehrssituation in der Innenstadt die gleiche Meinung wie das Planungsbüro. Am "Heißen Draht" unserer Redaktion plädiert auch er dafür, den Durchfahrtsverkehr aus der Telegrafenstraße zu verbannen und die Autos über den Brückenweg zu leiten - dies wäre seiner Meinung nach einfach, kostengünstig und auch schnell umzusetzen. Meyer: "Zudem wäre eine Probephase ohne großen Aufwand durchzuführen."

(ser)
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