Treffen im Bürgerzentrum Querbacher erinnern sich mit historischen Fotos im Großformat
Wermelskirchen · Zur 54. Auflage des Heimattreffens kamen sogar Gäste aus Leipzig in das Wermelskirchener Bürgerzentrum. Vor allem aus Altersgründen geht die Besucherzahl weiter zurück.
Er muss sich etwas bücken, um auf die großformatigen Ausdrucke von historischen Fotos, die am Bühnenrand im Bürgerzentrum befestigt sind, zu zeigen. Begeistert erzählt Jochen Birk von den Geschichten rund um die Motive oder von den Personen, die zu sehen sind. Manch einer der Besucher beim 54. Querbacher Heimattreffen fragte gerne bei ihm nach. „Er ist Schriftführer und Organisator, vor allem aber unser wandelndes Archiv“, sagte der Vorsitzende Manfred Scholz und lobte den Einsatz seines Mitstreiters im Vorstand.
Für das jährliche Treffen hatte sich Stefan Rabe, bei der Stadtverwaltung auch für die Städtepartner- und -patenschaften zuständig, die akribische Mühe gemacht, die historischen Vorlagen – kleine Postkarten – zu scannen, zu bearbeiten und dann über den hauseigenen Plotter in Plakatgröße auszudrucken. „Eigentlich druckt das Gerät die Pläne für Bauvorhaben aus“, sagte Rabe und lächelte.
Dank der Fotos konnten die Besucher des Heimattreffens nicht nur in persönlichen Gesprächen an den Tischen, sondern auch optisch in Erinnerungen schwelgen. So entdeckte Manfred Scholz auf einem am 5. September 1926 aufgenommenen Gruppenfoto, das die Mitglieder des damaligen Radfahrvereins Querbach (gegründet 1910) zeigt, seine Großeltern.
Zuvor hatte Scholz gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Theo Fürsich die 80 Besucher und 15 Ehrengäste begrüßt. „Einst waren wir mal 180 bis 200 Personen bei unseren Treffen, aber wir werden älter und immer weniger“, bedauerte Scholz. „Wir vermissen heute besonders den ehemaligen Bürgermeister und Ehrenbürger Heinz Voetmann, der immer unser Gast war. Wir hätten ihm gerne nachträglich zu seinem 90. Geburtstag gratuliert.“ Voetmann hatte sich gesundheitsbedingt entschuldigt.
Eine der weitesten Anreisen zum Querbacher Heimattreffen nahm das Ehepaar Joachim und Heidrun Klöppel aus Leipzig auf sich. Sie verbrachten das gesamte Wochenende im Bergischen, übernachteten zwei Mal im Hotel. „Die Verbindung entstand durch meine inzwischen verstorbene Mutti Ursula Ritzka, geborene Großmann. Sie stammte gebürtig aus Querfurt“, erzählte Heidrun Klöppel. 2004 sei das Ehepaar zum ersten Mal beim Heimattreffen dabei gewesen, seither käme jedes Jahr eine Einladung von der Stadtverwaltung.
Am traditionellen, schlesischen Paschtisch stellten die Besucher ihr Glück auf die Probe und ließen die Würfel rollen. Bei einem geworfenen Pasch konnte sich der Teilnehmer von einem reichlich bestückten Tisch einen Preis aussuchen. Alleinunterhalter Rainer Greiss sorgte für musikalische Untermalung, Gitarrist Gabriel Sá Diogo ließ mit klassischen Klängen das Treffen ausklingen.