Wermelskirchen Polizeiwache sorgt weiter für "Sprengstoff"

Wermelskirchen · Wer ist zuständig für den geplanten Umzug der Polizei und die Schließung der Wache? Diese Frage stellt sich nun auch WNKUWG-Fraktionsvorsitzender Henning Rehse. Denn unsere Redaktion berichtete, dass bislang Landrat und Polizeiführung immer die Entscheidungsverantwortung für eine Zentralwache auf der grünen Wiese aufs Land geschoben hatten.

Allerdings hatte Polizeichef Manfred Frorath vor einigen Tagen, als sich Bürgermeister Eric Weik mit seinem Protest gegen diese Pläne tatsächlich ans Land (Innenminister) gewandt hatte, plötzlich erklärt, das Land sei nun doch nicht zuständig. Denn das Ministerium habe die Entscheidung über die geplante Schließung und Verlegung der Wache als "reine Behördenangelegenheit" an die Kreispolizei zurückverwiesen.

Seine Antwort auf die Frage der Zuständigkeit formuliert Rehse jetzt so: "Alle von der BM aufgelisteten Bürgeraktionen hatten eines gemeinsam, die Zuständigkeit des Rates." Dies sei aber bei der Polizeiwache anders. Da entscheide lediglich der Landrat, betont Rehse.

Bürgermeister Eric Weik hält Rehse aber vor, dass der Landrat schließlich von den Bürgern gewählt worden ist, und somit auch von Rehse. Und Weik fügt hinzu: "Deshalb sollte es uns allen nicht egal sein, was die Bürger wollen". Er fühle sich den Bürgern verpflichtet und setzte sich deshalb für deren Interessen ein, betont Weik. Und dafür sei er zuständig: "Und du auch!", hält der Bürgermeister dem WNKUWG-Ratsherren vor.

Weber: "humoristisch betrachtet"

Zum Thema Polizeiwache meldet sich jetzt auch SPD-Ratsfrau Petra Weber zu Wort. Sie habe das Engagement der Bürger für die Polizeiwache nicht belächelt und als Populismus abgetan. Sie bezeichnet aber den "Auftritt der FDP" bei der Mahnwache als populistisch. Der habe sie deshalb "zu einer humoristischen Betrachtung inspiriert", erläutert Petra Weber jetzt.

Und sei schreibt: "Statt belastbare Zahlen und Fakten zu liefern, wie ich es in den zitierten Blogs gefordert habe, werden über Mahnwachen und über ein Vokabular, das viel mit Brennen, Qualm und Angst zu tun hat, die Ängste der Bevölkerung geschürt statt entkräftet", meint die Kommunalpolitikerin.

Außerdem merkt sie an: "Die Personen, mit denen ich über die Verlegung der Polizeistation gesprochen habe, fanden es nicht wichtig, wo die Polizisten stationiert sind und fühlten sich auch nicht verunsichert". Demokratie bedeute auch, unterschiedliche Meinungen zuzulassen. Eben diese unterschiedlichen Meinungen existierten aber auch in der Wermelskirchener Bevölkerung und — quasi als Spiegelbild — in den Wermelskirchener Parteien, meint SPD-Ratsfrau Petra Weber.

(RP)
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