Wermelskirchen Polizei verschärft Parknot in Tiefgarage
Wermelskirchen · Die Stadt hat der Polizei weitere neun Plätze in der Rathaus-Tiefgarage reserviert. Denn: Investor Uhle hat gefordert, die Fläche hinter der Wache räumen zu lassen. Autofahrer sind verärgert, vormittags ist seitdem die Parkplatzsuche chaotisch.
Wer zurzeit vormittags in der Rathaus-Tiefgarage einen Parkplatz sucht, wird ab sofort noch mehr Probleme haben, einen freien Stellplatz zu finden. Die Stadt hat in der vergangenen Woche der Polizei weitere neun Plätze in der Tiefgarage reserviert. Die Fahrzeuge der Polizei dürfen nämlich nicht mehr auf der angrenzenden Parkfläche hinter der Wache an der Telegrafenstraße abgestellt werden.
Das hat Investor Gerhard Uhle gefordert. Der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa bestätigte dies gestern auf Anfrage der BM. "Es ist mit Herrn Uhle vertraglich vereinbart, dass wir die Parkflächen bei Bedarf räumen müssen. Diesen Antrag hat er gestellt", sagte Prusa. Die Freigabe der Parkplätze sei als Bauvorbereitungsmaßnahme zu sehen.
Was der Investor mit dieser Fläche, die an das leerstehende Haus Brückenweg 30 angrenzt und die zu der Fläche seines Bauprojektes gehört, letztendlich plant, weiß zurzeit niemand. Wird das Haus nun abgerissen? Soll die Fläche als Anlieferung für den geplanten Gebäudekomplex an der Telegrafenstraße dienen? Gerhard Uhle gab gestern auf Nachfrage der Morgenpost keine Stellungnahme ab. Für die Polizei ist die Situation dahingehend unbefriedigend, "weil wir keine Informationen haben, wie es mit dem Bauprojekt zeitlich weitergeht", sagt Andreas Weilermann, Leiter der Polizeiwache. Mit der Parkplatzsituation könne man aber sehr gut leben. "Alle Plätze wurden in der Tiefgarage beibehalten", berichtet Weilermann.
Dass durch die Zuweisung weiterer Plätze für die Polizei die Parkproblematik in der Rathaus-Tiefgarage, vor allem vormittags, verstärkt wird, weiß auch Prusa. "Die Situation ist angespannt, die Belastung ist da", gibt er zu. Zwischen 11 und 13 Uhr sei die Parkplatzsuche in der gesamten Innenstadt problematisch, "das sind die absoluten Spitzenzeiten". Es würde laut Prusa allerdings keinen Sinn machen, so viele Parkplätze zu schaffen, dass auch zu den Stoßzeiten immer freie Plätze verfügbar seien. Dann seien nämlich am Nachmittag viel zu viele Plätze ungenutzt. Bereits jetzt seien nachmittags viele freie Plätze verfügbar. Es gibt, so bestätigt Prusa, Überlegungen, im Bereich Markt/Stockhauser Straße eine Entlastung zu schaffen. "Wir werden das noch mal aktiv mit der Politik zusammen überlegen", berichtet er.
Frank Steinhaus nutzt zurzeit fast täglich die Rathaus-Tiefgarage. Er hat eine schwere Verletzung am Fuß, kann nur kurze Strecken gehen und verbringt jeweils drei bis vier Stunden bei der Krankengymnastik an der Telegrafenstraße. "Da ist die Tiefgarage für mich zurzeit die einzige Möglichkeit, so lange kostenfrei zu parken", sagt der 52-jährige Wermelskirchener.
Er bestätigt, dass vor allem morgens die Parkplatzsuche chaotisch ist. "Da findet man fast keinen Platz, die Suche ist aussichtslos", sagt er verärgert. Steinhaus fragt sich, warum Investor Uhle die Parkfläche der Polizei in Beschlag nimmt, gleichzeitig sich aber in Sachen Bauvorhaben nichts entwickelt.