Wermelskirchen Politiker verärgert über fehlende Informationen zum Brandschutz

Wermelskirchen · Bei der Feuerwehr Wermelskirchen sollen ab Mitte 2014 sechs neue Stellen geschaffen werden, hochgerechnet auf ein Jahr bedeuten das 320 000 Euro Mehrkosten für den städtischen Haushalt.

So steht es im Haushaltsplanentwurf, der gestern Abend im Haupt- und Finanzausschuss beraten wurde. Dieser Punkt "Brandschutz" stieß den Politikern übel auf. Sie ärgerten sich über fehlende Informationen seitens der Verwaltung. "Es gibt hier einen Ansatz für mehr Personal — aber was ist mit den Kosten, die für den Neubau einer Wache oder für die Erweiterung des Gerätehauses entstehen? Davon ist überhaupt nichts zu finden", sagte Jochen Bilstein (SPD) verärgert.

Zum Hintergrund: Die Feuerwehr schafft es momentan nicht, bei einem Brand innerhalb von acht Minuten (Hilfsfrist 1) von der Wache Vorm Eickerberg vor Ort in Dabringhausen zu sein. Heißt im Klartext: Es muss etwas geschehen. Zur Debatte stehen der Neubau einer Feuerwache in Hoffnung an der L 157 (kurz vor Finkenholl) und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Daberinghausen.

Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden sprach sich gestern auf BM-Anfrage für einen Ausbau des Gerätehauses aus. "Ein Neubau der Feuerwache in der Mitte zwischen Wermelskirchen und Dabringhausen ist aus einsatztaktischen Gründen nicht gut. Eine Erweiterung ist sehr wichtig", sagte Weiden, der noch einmal die dringende Empfehlung abgab, mehr Personal einzustellen.

Henning Rehse (WNKUWG) machte im Fachausschuss deutlich, dass bei beiden Varianten — Neubau oder Erweiterung — Kosten anfallen werden. "Wo sind diese Kosten zu finden?", fragte er. Friedel Burghoff (Bürgerforum) bezeichnete die Situation als "Trauerspiel". Er könne nicht verstehen, warum die Verwaltung nicht in der Lage sei, die Politik nach so langer Zeit entsprechend zu informieren. "Ich bin empört", sagte Burghoff. Henning Rehse brachte es auf den Punkt: "Sechs Mann mehr bedeutet nicht, dass die Feuerwehr auch schneller am Einsatzort ist. Es muss Geld für Baumaßnahmen bereitgestellt werden."

Und was sagte die Verwaltung zu den Vorwürfen? Bürgermeister Eric Weik ließ sich kurzfristig entschuldigen, seine Stellvertreterin Jutta Paulig führte durch die Sitzung. Auch Dezernent Jürgen Graef war nicht anwesend. Hauptamtsleiter Jürgen Scholz berichtete, so gut er konnte. Die Planung sei noch nicht abgeschlossen. Es werde bald in einem Konzept erläutert, welche baulichen Maßnahmen die Verwaltung in Betracht ziehe. Einen Zeitplan konnte Scholz (verständlicherweise) nicht nennen. "Ich muss hier Rede und Antwort stehen für Dinge, die ich nicht zu vertreten habe", sagte er.

(RP/rl)
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