Wermelskirchen Politik spricht über Hallenbad-Neubau

Wermelskirchen · In der ersten Fachausschusssitzung nach der Sommerpause kommen die Pläne für das Bad auf die Tagesordnung. Die Politiker müssen entscheiden, wie es langfristig weitergeht. Ein Neubau kostet zwischen fünf und 14 Millionen Euro.

 Ein Höhepunkt des Schuljahres für die Kinder: Die Stadtmeisterschaften im Schwimmen der Wermelskirchener Grundschulen finden traditionell im Quellenbad statt.

Ein Höhepunkt des Schuljahres für die Kinder: Die Stadtmeisterschaften im Schwimmen der Wermelskirchener Grundschulen finden traditionell im Quellenbad statt.

Foto: Dörner (Archiv)

Wie geht es weiter mit dem Hallenbad? Wird es aufwendig saniert? Wird ein komplett neues Bad gebaut? Oder wird der Betrieb aufrecht erhalten, in dem immer bei Bedarf Reparaturen erfolgen? Mit diesen Fragen muss sich die Politik auseinandersetzen. In den vergangenen sechs Monaten ruhte die Diskussion. Die Zukunft des Quellenbades sollte nicht im Wahlkampf "ausgeschlachtet" werden. Nach den Sommerferien rückt das Thema nun wieder in den politischen Fokus. "Die Pläne für das Bad kommen in der ersten Fachausschusssitzung nach der Sommerpause erneut auf die Tagesordnung", teilt Hochbauamtsleiter Achim von Foller auf Anfrage der BM mit.

Man habe das Thema zuletzt bewusst ruhen lassen, da es keinen akuten Zeitdruck gebe. Das Quellenbad könne nach jetzigem Stand bis 2018 betrieben werden - vorausgesetzt, dass keine riesigen Reparaturen anfallen. "Ist die Heizung kaputt oder das Dach marode, muss die Politik natürlich sofort handeln", sagt von Foller.

Er wird den Politikern im neu zusammengesetzten Ausschuss für Sport, Freizeit und Tourismus am 27. August darlegen, welche Möglichkeiten es für das Hallenbad gibt. Dann seien die Politiker am Zug. "Sie müssen entscheiden, ob das Quellenbad erhalten oder aufwendig saniert werden soll - oder ob ein komplett neues Bad gebaut werden soll", sagt der Amtsleiter. Es sei noch kein formeller Beschluss in dieser Hinsicht gefasst worden.

Für eine bessere Planung hat sich die Verwaltung zum Beispiel in der Gemeinde Simmerath in der Eifel einige Anregungen geholt. Dieses Bad ist seit etwa eineinhalb Jahren in Betrieb, es hat 25-Meter-Bahnen, ein Lehrschwimmbecken und ein Kinderplanschbecken. Eine Wettkampftribüne, Liegeflächen und eine Cafeteria gibt es dort aber nicht. Dieser Neubau hat knapp vier Millionen Euro gekostet. Ein neues Bad in Wermelskirchen wird teurer sein. Von Foller kalkuliert mit mindestens fünf Millionen Euro. Ein neues Bad mit "Vollausstattung" würde etwa 14 Millionen Euro kosten.

Kämmerer Bernd Hibst müsste dann zusehen, wie ein solches Projekt überhaupt zu finanzieren ist. Für ihn sei nachvollziehbar, dass eine Stadt wie Wermelskirchen für den Schul- und Vereinssport, aber auch für die Bürger ein eigenes Bad haben möchte. "Kooperationen mit Nachbarkommunen sind nach Prüfung durch das zuständige Fachamt nicht ohne Weiteres umsetzbar - erst recht nicht zum Nulltarif", sagt Hibst und fügt an: "Ein Neubau erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen Kreditentwicklung nicht mal eben so genehmigungsfähig zu sein." Insofern plädiere er für eine "bescheidene Lösung, die sich aus geringeren Investitions- und Bewirtschaftungskosten in einem angemessenen Zeitraum amortisiert". Hibst nennt das Bad in Simmerath als positives Beispiel. "Der aktuelle Zuschussbedarf von rund 650 000 Euro jährlich könnte in einer solchen, etwas reduzierten Variante etwa auf die Hälfte verringert werden", sagt Hibst mit Blick auf die Erfahrungen anderer Kommunen.

Um nicht 2018 plötzlich ganz ohne Hallenbad dazustehen, müsse die Politik, so schlägt von Foller vor, bis Ende des Jahres die Weichen stellen und im Stadtrat notwendige Grundsatzbeschlüsse fassen. Bei einer Entscheidung für einen Neubau sollte die Planung des neuen Bades im kommenden Jahr beginnen, um 2018 fertig zu sein. Von Foller: "Die Vorbereitungen dafür können jetzt so langsam beginnen."

(RP)
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