Wermelskirchen Pilgertour führt durch Wermelskirchen

Wermelskirchen · Die "Straelener Herbstwallfahrt 2015" führt Anfang Oktober eine Pilgergruppe von Marienheide über Wermelskirchen bis zum Altenberger Dom. Zweimal übernachten die insgesamt 60 Pilger dabei im Städtischen Gymnasium.

 Alle Pilger und Begleiter vor dem Abmarsch: Die Planung für die Wallfahrt erfordert viel Logistik. Zwei Lkw begleiten die Gruppe.

Alle Pilger und Begleiter vor dem Abmarsch: Die Planung für die Wallfahrt erfordert viel Logistik. Zwei Lkw begleiten die Gruppe.

Foto: georg nieskens

Tausende Flüchtlinge machen sich derzeit gezwungenermaßen auf einen langen Marsch, um ihr Leben und das ihrer Familie zu retten. Pilgergruppen begeben sich dagegen ganz freiwillig auf Wanderschaft, des Glaubens wegen. Anfang Oktober wird eine etwas 60-köpfige Pilgergruppe - inklusive eines Pastors - auch durch Wermelskirchen ziehen und dabei ihr Nachtlager gleich zweimal im Städtischen Gymnasium aufschlagen. Wanderführer Toni von Pluto aus Grevenbroich hat die Route geplant, die in diesem Jahr von Marienheide bis zum Altenberger Dom führt.

Am Sonntag, 4. Oktober, beginnt die Wallfahrt mit einer Messe in Straelen. Mit Privatwagen geht es am Montag nach Marienheide und von dort über Wipperfürth, Hückeswagen und Wermelskirchen (Mittwoch) bis nach Altenberg. Dort zieht die Pilgergruppe am Donnerstag gegen 16 Uhr mit Kerzen in den Dom ein, wo sie vom Pastor empfangen wird. Am Freitag findet um 11 Uhr eine gemeinsame Messe im Altenberger Dom statt.

Die Planung für die Wallfahrt erfordert viel Logistik. Zwei Lkw begleiten die Gruppe. "Einer ist mit einer kompletten Küche ausgestattet, in der vom Küchenteam zweimal am Tag eine warme Mahlzeit zubereitet wird", sagt Toni von Pluto. Auf dem zweiten Lkw sind Koffer, Schlafsäcke und Matratzen, Bierzeltgarnituren und Teppiche, die die Pilger für ihre Übernachtung in Schulen, Turnhallen, Schützenheimen und Jugendherbergen benötigen.

Der Tagesablauf ist genau festgelegt: Um 5.45 Uhr ist Wecken angesagt, um sieben Uhr gibt es Frühstück. An jedem Morgen wird gegen acht Uhr eine kleine Messe abgehalten, bevor die Wanderung eine Stunde später fortgesetzt wird. "Egal ob Unterstützung für das Kochteam, Spülen, Betten machen oder Packen - alle helfen freiwillig mit, vom Senior bis zum Kleinkind", beschreibt der Wanderführer die gut funktionierende Gemeinschaft.

Am Abend wird zusammen gegessen, gespielt, geredet, Theaterstücke werden aufgeführt mit kleinen Spielchen wird um den nächsten Spüldienst gekämpft. Während der Woche wird eine Kerze gestaltet, die am Zielort als Gastgeschenk auf dem Altar der Wallfahrtskirche aufgestellt wird. Auch wenn die Wallfahrt der katholischen Religion entspringt, so ist die Gruppe für alle Pilgerfreunde offen. "Wir grenzen keinen aus", betont von Pluto. Bei den Städten hat der Wanderführer schon weit im Voraus nach regionalen Wanderkarten gefragt. Damit arbeitet er tägliche Wanderstrecken von etwa 25 Kilometer Länge aus. Städte und Gemeinden werden außerdem angeschrieben, um Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. "Das ist nicht mehr so leicht wie früher. Durch das Love-Parade-Unglück in Duisburg hat sich viel verändert. Es gibt hohe Auflage", sagt der 61-Jährige. Als Pilgervater und -mutter agiert das Ehepaar Georg und Ruth Nieskens. Gegründet wurde die Pilgergruppe jedoch schon vor 35 Jahren von dem Ehepaar mit den passenden Namen Josef und Maria Gastens. "Sie haben die Organisation aus Altersgründen abgegeben, sind aber immer noch mit dabei", sagt von Pluto.

(RP)
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