Wermelskirchen Pferdeäpfel-Lagerung vorerst geduldet

Wermelskirchen · Umweltamt und Pferdebesitzer sind sich einig. Petitionsausschuss entscheidet.

 Die Komposterde, die aus den Pferdeäpfel gewonnen wurde.

Die Komposterde, die aus den Pferdeäpfel gewonnen wurde.

In Sellscheid bahnt sich für die Pferdefreunde eine vorläufige Lösung für die Pferdeäpfel-Lagerung an, so dass dort weiterhin die Pferde von dem Ehepaar Meike Bölts und Christian Willms gehalten werden können. Bei einem Ortstermin mit Vertretern des Kreis-Umweltamtes sowie dem Referenten des Landrates nach der Berichterstattung in der Bergischen Morgenpost kam man überein, unter Auflagen die Lagerung zu dulden, bis der Petitionsausschuss darüber entschieden hat. Auch das Gemüsebeet muss nicht entfernt werden.

Auf mehreren Pferdeweiden bekommen drei Pferde ihr Gnadenbrot. Daran störte sich 20 Jahre niemand. Bis eine anonyme Anzeige das Interesse des Umweltamtes weckte. Argumentation: Der Pferdedung werde falsch gelagert und bedrohe das Grundwasser. Der Pferdehaltung stand vor dem Aus. In einer zugestellten Ordnungsverfügung wurde sogar mit Zwangsgeld gedroht, wenn die Dunglagerung und ein Gemüsebeet nicht entfernt würden.

Dabei sieht Meike Bölts die vom Kreis bezeichnete "unsachgemäße Dunglagerung" als Kompostierung der Pferdeäpfel – der Kompost wird in einem Gemüsebeet untergearbeitet. Den sachgemäßen Umgang bestätigte eine Fachfirma. Der Kreis sieht aber darin die Gefahr einer Überdüngung. Das Ehepaar Bölts/Willms muss nun für den Pferdedung eine neue Lagerstätte auf dem Areal finden und die Mulde mit einer wasserdichten Folie auslegen und einem Erdwall umschließen. Außerdem muss der Dung mit einer Plane abgedeckt werden.

Bölts: "Wir sind über die jetzige Gesprächsbereitschaft des Umweltamtes sehr froh." Das Auskleiden eines Lagerplatzes sei kein Problem, sagt die Pferdebesitzerin. Sie sucht jetzt noch eine andere Abdeckmöglichkeit, denn sie befürchtet, dass durch den Hitzestau die Kompostwürmer nicht überleben. Schließlich soll aus den Pferdeäpfeln Humus entstehen. "Wir haben uns auch bereiterklärt, 30 Schubkarren Humus auszubringen. So muss das ökologische Gemüsebeet nicht entfernt werden."

Ob es nun zu einem weiteren Ortstermin kommen wird, scheint offen. Verpflichtet hat sich die Pferdebesitzerin, eine Bodenprobe zu veranlassen, die in sechs Monaten wiederholt wird. Vom einem Ordnungsgeld, das der Kreis dem Ehepaar angedroht hat, ist inzwischen nicht mehr die Rede.

(RP)
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