Wermelskirchen PCB-Messungen laufen schon

Wermelskirchen · Vor der großen Osterreinigung wird jetzt die PCB-Belastung in jeweils drei Räumen der Realschule und Grundschule Ost ermittelt. Das Lüften der belasteten Räume funktioniert nur in der GGS Ost, in der Realschule bisher nicht.

Die ersten PCB-Messungen in drei belasteten Räumen der Realschule und der Grundschule Ost laufen bereits seit gestern. Sie dienen dazu, Basiswerte einzuholen, um nach der in den Osterferien beabsichtigten Grundreinigung in beiden Schulen einen Vergleich zu ermöglichen, ob sich die PCB-Werte verbessert haben: Das erläuterte Dezernent Dr. André Benedict Prusa gestern auf Nachfrage der BM.

Am Montag waren zwar bereits die erforderlichen 23 Grad Außentemperatur für eine optimale PCB-Messung erreicht worden, aber Prusas Amt muss zunächst bei den beiden Schulen ermitteln, wie viele Räume tatsächlich gemessen werden sollen. Während sich die Grundschule Ost mit Proberäumen einverstanden gebe, wolle die Realschule alle 50 Räume messen lassen.

Die Stadtverwaltung sei, wenn dieser Wunsch tatsächlich so aufrechterhalten bleibe, dazu bereit, weil mittlerweile bei der Realschule hochgradig emotional argumentiert werde, sagt Prusa. Die Kosten pro PCB-Messung belaufen sich nach seiner Information übrigens auf 500 Euro pro Raum und Messung. Je nachdem wie viele Räume dann gemessen werden sollten, müsse auch der Zeitraum dafür kalkuliert werden. Deshalb werde ein längerer Zeitraum mit 23 Grad Außentemperatur benötigt.

Außerdem sei eine drei-Stunden-Messung und dann eine achtstündige bei realen Nutzungsbedingungen vorgesehen. Erst dann nach Auswertung der Ergebnisse könnten Testräume für ein Sanierungskonzept eingerichtet werden. Je nach vorheriger Sanierung könnten das zwischen zwei und sieben Testräume alleine für die Realschule sein. "Wir beobachten jetzt ständig das Wetter. Sobald die 23 Grad erreicht sind, wird der Hausmeister angewiesen, auch die Räume auf 23 Grad anzuheizen", kündigt der Dezernent an.

Lüften funktioniert nur in GS Ost

Aber die wichtigsten Aussagen erwarte sich die Stadt von dem Vergleich gut und nicht bis kaum gelüfteter PCB-belasteten Schulräume. "In der Grundschule Ost läuft es mit dem Lüften ganz super. Sie entlastet die Stadt ganz ungemein", lobt Prusa. Dort werde sogar von Schülern Verantwortung wahrgenommen und Disziplin gelernt, "was ja für die Erziehung auch einen gewissen Charme haben soll", zielt Prusa auf den "Fensterdienst" ab, den die Schulkinder dort im Verbund mit Lehrern und Hausmeister ausüben.

In der Realschule funktioniere dies nicht, bedauert Prusa. Dort werde gesagt, Lehrer seien Lehrer und keine Fensteröffner. "Und es wird sogar behauptet, man könne dort keine Fenster öffnen, weil man durch den zurückliegenden Selbstmord einer Schülerin traumatisiert sei", wundert er sich. Die Verwaltung müsse deshalb wohl eine kostspielige technische Zwangslüftung installieren. Er hoffe aber noch auf mehr Einsicht in der Realschule.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort