Wermelskirchen PCB: Erste Erfolge durch Intensivreinigung

Wermelskirchen · Gute Nachrichten für die Schüler und Lehrer in der Grundschule Ost und in der Realschule: Die zweiwöchige Grundreinigung in den PCB-belasteten Räumen in den Osterferien hat zum Erfolg geführt.

Die Werte sanken im Durchschnitt um 42 Prozent, die Spitzenwerte, die in der Realschule bei 1300 Nanogramm je Kubikmeter Raumluft lagen, sogar um 62 Prozent. Dies teilte gestern der Technische Beigeordnete Dr. André Benedict Prusa mit. "Mit so einem hohen Effekt haben wir nicht gerechnet. Dann brauchen wir uns um die Gesundheit keine Sorgen mehr machen. Die Gefahr ist mittelfristig gebannt."

Vor den Osterferien waren die PCB-Werte in je drei Räumen der Ost- und Realschule vor der Reinigung gemessen worden. Sie lagen in der Grundschule zwischen 750 und 1100 Nanogramm/m3, in der Realschule zwischen 790 und 1300 Nanogramm/m3. Dabei waren die Räume auf 23 Grad Celsius aufgeheizt worden.

Zwei Wochen wurden alle Räume der Schule intensiv gereinigt. Die Kosten: Rund 34 000 Euro. Die Messergebnisse nach der Reinigung lagen alle unter 1000 Nanogramm/m3, im Schnitt bei 490 bis 500, ein Raum lediglich bei 700. "Das ist toll. Und wir haben festgestellt: Je höher vorher die Belastung, umso mehr Effekt haben wir durch die Intensivreinigung erzielt", so Prusa. Und damit habe man die vom Toxikologen empfohlenen Werte erreicht.

PCB-Problematik bald im Griff?

Die Frage, die sich nun stelle, laute: Wie lange halte die Intensivreinigung an? Denn der Stoff sitze in den Wänden und gase weiter aus. "Wir werden jetzt monatlich die Steigerung messen. Wenn wir nach drei oder vier Monaten den alten Wert erreichen, komme ich zum Schluss, ist das eine tolerierbare Größe. Dann können wir quartalsweise reinigen, also jeweils in den Schulferien." Die Kosten beliefen sich dann auf rund 135 000 Euro. Der Beigeordnete sieht jedenfalls eine gute Chance, mit einer Reinigung die PCB-Problematik in den Griff zu bekommen.

60 Messungen sind in den nächsten Monaten vorgesehen. Zusätzlich, auf Antrag von WNKUWG, werden sechs weitere Messstellen eingerichtet: Im Rathaus und im Bürgerzentrum (Büro), Polizeistation (Büro), Anbau Gymnasium (Klassenzimmer), Hallenbad sowie in den Mehrzweckhallen Dhünn und Dabringhausen. Die Kosten für die gesamte PCB-Messung werden auf rund 35 000 Euro geschätzt.

Rüdiger Bornhold (WNKUWG) forderte, dass sich mehr Experten äußern sollten. "Wir brauchen klare Aussagen. Die hat es heute noch nicht gegeben."

Auf Anfrage von Horst Krüger (Büfo) erläuterte der Beigeordnete Dr. Prusa, wie das weitere Vorgehen aussehen wird. Bis Oktober ("Ich hoffe, wir schaffen das. Denn es müssen gleichmäßige 23 Grad Celsius bei Bewölkung herrschen") sollen die Messungen abgeschlossen sein. "Pro Messstation wird die Auswertung rund fünf Arbeitstage in Anspruch nehmen." Zum Jahresende rechne man mit einem Ergebnis. Der Fachausschuss beschloss einstimmig diese Vorgehensweise.

(RP)
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