Wermelskirchen Paul Mutz ist als Seniorberater gefragt

Wermelskirchen · Der ehemalige Geschäftsführer der Firma Tente Rollen stellt seine langjährige Berufserfahrung jetzt ehrenamtlich kleineren Unternehmen zur Verfügung. Es macht ihm große Freude, gebraucht zu werden und helfen zu können.

"Seinen Ruhestand sollte man planen, dafür frühzeitig Interessen entwickeln, alte Kontakte pflegen und neue aufbauen": Diesen Rat gibt Paul Mutz aus eigener Erfahrung. Der 63-jährige, ehemalige Geschäftsführer von Tente-Rollen, hat sich rechtzeitig darum gekümmert, "als Rentner nicht nur auf einer Bank zu sitzen und Enten zu füttern", sagt er scherzhaft. Deshalb hat er sich nach einem Ehrenamt umgesehen. Wichtig war dabei für Mutz, dass seine langjährige Berufserfahrung und sein Wissen auch im Rentenalter nicht einfach so brach liegen.

Von den Wirtschaftssenioren Rhein-Berg hatte Mutz zunächst noch nichts gehört: "Große Firmen wie Tente beschäftigen Profis und Unternehmensberater für bestimmte Segmente, deshalb war ich mit den Ehrenamtlern noch nicht in Kontakt gekommen", gibt er zu. Mutz machte sich dann schlau beim Rheinisch-Bergischen Kreis und bei der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Damit war er auf die richtige Fährte gesetzt und hatte alsbald auch sein Vorstellungsgespräch bei den Wirtschaftssenioren. Die nehmen ihre Neuen übrigens genau unter die Lupe: Mitmachen darf nur, wer nicht mehr aktiv im Berufsleben ist, und vor allem die nötige Qualifikation aus langer und vielfältiger Berufserfahrung heraus mitbringt. Und das trifft auf Paul Mutz zu, so dass er seit Juli nun der dritte Mann aus Wermelskirchen bei den Wirtschaftssenioren Rhein-Berg ist.

Zwei Fälle hat er bereits bearbeitet und dabei für ihn erstaunliche Beobachtungen gemacht. Denn war er im Großunternehmen Tente Rollen nicht kannte, das verblüffte ihn nun bei kleineren Betrieben in der Region: "Es hat mich ungeheuer erstaunt, dass es Firmen gibt, die keinen Vertriebsaufbau haben. Solange die Geschäfte laufen, geht es bei denen zwar gut. Aber sie kommen schon in Schwierigkeiten, wenn ein größerer Kunde mal ausfällt", wundert sich Mutz. Deshalb habe er auch gleich ein Beratungsfeld gesehen, diesen Betrieben zunächst einmal beim Aufbau einer Kundenakquise zu helfen.

Seine ersten Einsätze als Senior-Coach haben Mutz nicht nut viel Freude gemacht: "Sie waren außerordentlich interessant. Und ich habe wirklich weiterhelfen können. Ich habe den Eindruck, dass unsere Hilfe sehr gerne angenommen wird, auch wenn manch einer natürlich eine Hemmschwelle überwinden muss", weiß Mutz. Den Vorteil der ehrenamtlichen Wirtschaftsberater sind Mutz in einer "sehr menschlichen, persönlichen Ebene" im Umgang mit den Firmeninhabern. "Wir sind auch dafür da, einfach mal eine zweite Meinung, den Blick von außen, einzuholen, mal als Neutraler gefragt zu werden", bietet Mutz an. Denn er habe schon erlebt, dass dann ganz neue Gesichtspunkte ins Spiel gekommen seien und der Betroffene gesagt habe: "So habe ich ja noch gar nicht gedacht..." So freut sich Paul Mutz jetzt auf noch viele Beratungsfälle und die Möglichkeit helfen zu können.

(RP)
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