Gewalt gegen Frauen im Rheinisch-Bergischen Kreis Online-Ausstellung des Kreises zeigt an 33 Tage 33 Frauenporträts

Rhein-Berg · Der Rheinisch-Bergische Kreis setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Mit der Teilnahme an dem Aktionstag will der Kreis auf dieses Thema aufmerksam machen und betroffenen Frauen den Mut geben, sich Unterstützung zu suchen und ihre Stimme zu erheben.

 Landrat Stephan Santelmann (v.l.), Kuratorin Annette Schiffmann und Gleichstellungsbeauftragte Anja Möldgen eröffnen die Ausstellung.

Landrat Stephan Santelmann (v.l.), Kuratorin Annette Schiffmann und Gleichstellungsbeauftragte Anja Möldgen eröffnen die Ausstellung.

Foto: Eva Burger/Kreis

Noch immer ist jede dritte Frau in Deutschland laut Dunkelfeldstudien mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Um auf diesen Missstand hinzuweisen, beteiligte sich der Rheinisch-Bergische Kreis am „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. So kann seit dem Aktionstag am 25. November die Ausstellung „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen und du“ auf der Website des Kreises digital besucht werden. „Mit unserer Teilnahme an dem Aktionstag möchten wir auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen und betroffenen Frauen den Mut geben, sich Unterstützung zu suchen und ihre Stimme zu erheben“, erklärt Landrat Stephan Santelmann.

Weitere Ziele sind zudem, Hilfsangebote wie das bundesweite Hilfetelefon für Frauen allgemein bekannter zu machen und alle Bürger zu sensibilisieren, bei Problemen nicht wegzuschauen, sondern aktiv zu werden. „Mit der zunehmenden Isolation seit Beginn der Corona-Pandemie sind viele Probleme, insbesondere im Bereich häusliche Gewalt, weniger sichtbar geworden. Umso wichtiger ist es, dass das Thema in der Öffentlichkeit präsent ist“, erklärt Anja Möldgen, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises.

Mit ihrer Wanderausstellung „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen und Du“ gibt Kuratorin Annette Schiffmann den statistischen Zahlen zu Gewalt gegen Frauen ein Gesicht und eine Stimme. Mit Fotos und Audio-Interviews porträtiert sie 99 Frauen mit und ohne Gewalterfahrungen. Ihre zufällige Auswahl an porträtierten Frauen spiegelt die Statistiken wider und zeigt: Nicht alle, aber eine erschreckend hohe Zahl an Frauen in Deutschland erfahren Gewalt in ihrem Leben. Die Besucherin der Ausstellung wird dabei mit ihrer eigenen Geschichte zum hundertsten Porträt und vollendet damit die statische Repräsentation. „99 starke und stolze Frauen – und du selbst? – erzählen hier über sich selbst, über das Frausein, Lebensmut und ihre Wünsche. Dabei steht ausdrücklich nicht die erlebte Gewalt im Fokus, sondern der ganze Mensch“, so Annette Schiffmann. Um die Geschichten für Interessierte auch in der aktuellen Corona-Lage zugänglich zu machen, hat der Kreis in Abstimmung mit der Kuratorin die Ausstellung mit einer Auswahl an Porträts kurzerhand ins Internet verlegt: Seit dem 25. November können für 33 Tage die Geschichten von 33 Frauen online angehört werden.

 Frauen, die Hilfe benötigen, können sich neben den regionalen Beratungsstellen auch telefonisch an das „Hilfetelefon“, eine bundesweite professionelle Beratungshotline, unter 08000 116 016 wenden. Die Hilferufnummern sind jederzeit – auch in Zeiten von Corona – erreichbar. Weitere Informationen gibt es zudem auf der Website des Rheinisch-Bergischen Kreises unter dem Stichwort „Gleichstellung“.

(tei.-)
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