Wermelskirchen "OBI next" mit Innovationslabor in Köln

Wermelskirchen · 2020 feiert OBI sein 50-jähriges Bestehen in Wermelskirchen. Die Heimwerkermarkt Systemzentrale an der Albert-Einstein-Straße bleibt dem Standort treu. In der Domstadt sind derweil aber auch 160 neue Arbeitsplätze entstanden.

 Der Außenanstrich gibt schon Auskunft, welche Firma hier an der Industriestraße 6 angesiedelt ist.

Der Außenanstrich gibt schon Auskunft, welche Firma hier an der Industriestraße 6 angesiedelt ist.

Foto: Lena Hogekamp

Wer in Köln durch die Mülheimer Schanzenstraße fährt, entdeckt sie sofort: Mehr als ein Dutzend orangefarbene Fahrräder vor dem roten Klinkergebäude einer ehemaligen Seilerei. Und wer es nicht gleich erkannt hat - die Hinweise sagen schnell, zu wem sie gehören: "OBI next" heißt es da an den Stelen, und an der nächsten dann schon OBI Digital. Die neue Heimat von OBI? Nein, sagt sehr resolut die Sprecherin der Obi Heimwerkermarkt Systemzentrale an der Albert-Einstein-Straße, Elena Ottaviano. "Wir sind ein Wermelskirchener Unternehmen und bleiben es auch."

Wermelskirchen: "OBI next" mit Innovationslabor in Köln
Foto: OBI

Das wird vor allem die Stadt erfreuen. Denn OBI gehört mit zu den größeren Steuerzahlern in Wermelskirchen. Allein 2300 Arbeitsplätze gibt es im Stadtgebiet. Das ist schon eine Größenordnung. Und in zwei Jahren steht ein großes Fest an. Dann feiert OBI in Wermelskirchen seinen 50. Geburtstag.

 Die ehemalige Seilerei ist der neue Standort des Innovationslabors "OBI next" in Köln. Auch OBI Digital ist dort angesiedelt.

Die ehemalige Seilerei ist der neue Standort des Innovationslabors "OBI next" in Köln. Auch OBI Digital ist dort angesiedelt.

Foto: Udo Teifel

Das Unternehmen ist inzwischen auf zwölf Standorte im Stadtgebiet verstreut; der jüngste, dreigeschossige Neubau an der Industriestraße bietet 150 Mitarbeitern Platz. Vorbei sind längst die Überlegungen, die Zentrale zu erweitern. Darüber wurde einst zu Zeiten von Bürgermeister Weik nachgedacht - eben die Erweiterung über die Balkantrasse hinaus bis zur B 51.

Doch es gibt Gründe, auch bei OBI weiter zu denken. Die Sprecherin: "Wir bleiben unserem Standort, unseren Wurzeln, treu. Wir werden in Wermelskirchen bleiben." Obwohl, so der Nachsatz, es immer schwieriger ist, junge Leute bei der schwierigen Anbindung nach Wermelskirchen zu bekommen. Darum gibt es seit 2017 in Köln einen weiteren Standort an der Schanzenstraße in Mülheim. "OBI next" ist der vielsagende Abteilungsname, der viel Spielraum lässt. "In Köln an der Schanzenstraße sitzt unser Innovationslabor", klärt die Sprecherin auf. "Dort werden alle Neuigkeiten getestet und weiterentwickelt, bevor sie in die Märkte kommen."

Dabei geht es darum, Produkte wie auch Serviceleistungen zu verbessern. Jüngstes "Produkt": die neue Gartenecke mit Planern.

160 junge Leute arbeiten dort - und die ausdrückliche Betonung liegt auf jung. "Das sind alles junge Leute frisch von der Uni", sagt Elena Ottaviano. Und da findet sich schon die Erklärung, warum dieses "Labor" in Köln angedockt ist. "Für junge Leute ist Köln interessanter. Das musste unsere Personalabteilung immer wieder erfahren." Die junge Generation habe keine Lust, sich täglich aus den Zentren wie Köln oder Düsseldorf zwei Stunden durch die Staus rund um Leverkusen zu quälen. "Wermelskirchen liegt im Grünen und ist sicher gut angebunden. Aber für junge Kreative ist das nichts. Es nervt sie, Stunden im Stau zu stehen", weiß die Sprecherin. Darauf habe OBI mit dem Standort an der Schanzenstraße reagiert.

"Wir haben erkannt, dass junge Leute heute kein Auto haben oder brauchen. Sie wollen auch keinen Firmenwagen. Besser ist eine Bahnkarte. Die kann man aber in Wermelskirchen nicht nutzen." In der Schanzenstraße sitzen Architekten, Marketing- und Digitalfachleute, E-Commerce-Experten und App-Entwickler. Letztere entwickeln Programme zum Beispiel für die Gartenplaner. "Das sind junge Leute, die mit dem orangefarbenen Blut in den Ader denken", sagt Elena Ottaviano und lacht.

Dort hat auch nicht jeder seinen eigenen Schreibtisch. "Das Innovationslabor" sei so konzipiert, dass jeder überall arbeiten kann. "Diese junge Generation braucht keine Schreibtische und kein Papier. Die haben alles im Laptop." Dennoch ist die Zentrale an der Albert-Einstein-Straße in Wermelskirchen der Mittelpunkt des Unternehmens. "Auch hier sind wir ständig im Umbau, sanieren und renovieren. Es gibt bald wieder einige Neuerungen, und dann bereiten wir uns langsam auf das goldene Jubiläum vor" , berichtet Ottaviano.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort