Wermelskirchen Obdachloser stirbt bei Wohnungsbrand

Wermelskirchen · In der städtischen Unterkunft in Kenkhausen brannte es Donnerstagabend erneut. Ein Mann starb. Im Zimmer gab es keinen Rauchmelder. Nach einer ersten Einschätzung der Brandermittler vom Freitag gibt es keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung.

 Feuerwehr und Polizei besichtigen den Brandort im Erdgeschoss der städtischen Obdachlosenunterkunft. Die Flammen schlugen aus Fenster und Türen den Feuerwehrleuten entgegen. Ein Bewohner konnte sich nicht mehr retten.

Feuerwehr und Polizei besichtigen den Brandort im Erdgeschoss der städtischen Obdachlosenunterkunft. Die Flammen schlugen aus Fenster und Türen den Feuerwehrleuten entgegen. Ein Bewohner konnte sich nicht mehr retten.

Foto: Teifel

Ein Feuer in der städtischen Obdachlosenunterkunft Kenkhausen 2 forderte am Donnerstag gegen 18.20 Uhr ein Todesopfer. Die Feuerwehr entdeckte den Mann bei den Löscharbeiten auf seinem Bett. Reanimationsversuche führten nicht zum Erfolg. Die übrigen fünf Bewohner konnten sich eigenständig aus dem Gebäude flüchten. Die Kriminalpolizei ermittelt und beschlagnahmte die Wohnung.

Als der erste Wagen mit den hauptamtlichen Einsatzkräften der Feuer- und Rettungswache in Kenkhausen eintraf, schlugen den Feuerwehrmännern offenen Flammen aus den zerborstenen Fenstern entgegen: Vollbrand in einer Wohnung im Erdgeschoss. Die Feuerwehr löste Vollalarm aus, denn anfangs wurden noch mehrere Personen vermisst. Der stellvertretende Stadtbrandmeister Ingo Mueller: "Nach eigener Recherche wurden aber schnell fast alle Bewohner außerhalb des Gebäudes entdeckt. Sie hatten sich eigenständig aus dem Haus entfernt." Einen Rauchmelder, der eigentlich Pflicht ist, gab es dort nicht. Währenddessen entdeckte der erste Stoßtrupp — er drang unter Atemschutz ins Gebäude ein, um dort zu löschen — den leblosen Mann auf seinem Bett.

Gleichzeitig zum Vollalarm wurde auch ein Großaufgebot an Rettungskräften angefordert: Vier Rettungswagen und zwei Notärzte waren im Einsatz, zusätzlich übernahm ein Leiter Rettungsdienst die Koordination des Einsatzes. Das Feuer wurde von innen und außen bekämpft und war schnell gelöscht, so dass die anderen Löscheinheiten aus den verschiedenen Ortsteilen wieder abrücken konnten.

Mit einer Wärmebildkamera untersuchte die Feuerwehr das komplette Gebäude, um nicht nur Glutnester auszuschließen, sondern auch zu schauen, ob die anderen Räumlichkeiten noch bewohnbar sind. Ordnungsamtsleiter Jürgen Hemmerich erklärte auf BM-Anfrage, dass drei Männer abends wieder zurück in nicht verrauchte Wohnungen können, zwei werden anderweitig im Stadtgebiet untergebracht.

Der Tote war nach Auskunft von Hemmerich einer der ältesten Obdachlosen in dieser Stadt — er soll schon über 15 Jahre in den städtischen Unterkünften, anfangs sogar noch an der Berliner Straße, gelebt haben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort