1255 Mitglieder in Wermelskirchen Niedrigzinsen belasten das Vermögen der Sterbekasse

Wermelskirchen · (sng) Niedrige Zinsen freuen Kreditnehmer. Wer allerdings, wie die Katholische Sterbekasse Wermelskirchen, Vermögen anlegt, ist weniger glücklich: Waren es einst noch zwischen 10.000 und 14.000 Euro jährlich, konnte die Sterbekasse, die ein sogenannter „Kleiner Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit“ ist, in 2018 nur 2069 Euro an Zinsen erwirtschaften.

Die Sterbekasse Wermelskirchen gibt einen Zuschuss zu den Bestattungsgebühren.

Die Sterbekasse Wermelskirchen gibt einen Zuschuss zu den Bestattungsgebühren.

Foto: Theresa demski

Zum Ende des vergangenen Jahres verfügte die Sterbekasse über ein Vermögen von knapp 550.000 Euro, rund 8600 Euro weniger als am 31. Dezember 2017.

„Wir haben in jedem Jahr mehr Todesfälle“, kommentierte Kassiererin Katharina Gerding die Zahlen auf der Sterbekasse- Mitgliederversammlung im Katholischen Pfarrzentrum St. Michael vor sieben Anwesenden. Der Vorsitzende Franz Gerding verwies auf 35 Mitglieder, die in 2018 verstarben, 1255 Menschen sind aktuell bei der Sterbekasse versichert. Die zahlt im Todesfall ein Sterbegeld an die Angehörigen, um denen die Bestattungskosten zu erleichtern. „Das ist ein Zuschuss. Damit kriegt man heutzutage niemanden unter die Erde“, stellte Franz Gerding fest.

Die Beiträge der Sterbekasse staffeln sich nach Eintrittsalter und Eintrittszeitraum. Schriftführer Bodo Holtwick nennt sich und seine Familie (Ehepaar und zwei inzwischen erwachsene Kinder): „Wir zahlen zusammen 18,60 Euro an Beitrag im Jahr.“ Abhängig vom Eintrittszeitpunkt zahlt die Kasse Sterbegelder zwischen 425 und 780 Euro aus.

Die Gründung der Sterbekasse geht auf das Jahr 1923 zurück. Alle fünf Jahre ist für die Sterbekasse ein unabhängiges, mathematisches Gutachten verpflichtend, dass die Sicherheit des Vermögens prüft. Daraus folgte, dass vor zwei Jahren für neue Mitglieder die Beiträge erhöht und das Sterbegeld verringert wurden. Nicht ganz 800 Mitglieder der Katholischen Sterbekasse Wermelskirchen sind älter als 60 Jahre. Wie Franz Gerding erläuterte, ist das Sterbekasse-Vermögen auf diverse Sparbücher verteilt und in Sparbriefen angelegt. Letztere habe die Kasse aufgrund der Niedrigzins-Lage bei Fälligkeit nicht mehr neu festgeschrieben, um bei Zins-Änderungen reagieren zu können.

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