Wermelskirchen Neunjährige ist ein echter Mathe-Crack

Wermelskirchen · Emma Wirtz von der GGS Am Haiderbach hat beim Pangea-Mathematikwettbewerb auf Landesebene den dritten Platz belegt, in der bundesweiten Wertung landete sie auf dem neunten Platz.

 Emma Wirtz mit Pangea-Medaille und Urkunde vor dem Schulgebäude Am Haiderbach in Tente.

Emma Wirtz mit Pangea-Medaille und Urkunde vor dem Schulgebäude Am Haiderbach in Tente.

Foto: Lena Hogekamp

Mathematik ist nicht nur für so manches Kind ein Buch mit sieben Siegeln. Auch viele Erwachsene kapitulieren vor dem virtuosen - und meist unverständlichen - Spiel mit den Zahlen. Umso eindrucksvoller ist es dann, wenn ein neunjähriges Mädchen bei einem bundesweiten Mathematikwettbewerb in ihrer Altersklasse auf dem neunten Platz landet und beim NRW-weiten Entscheid gar den dritten Platz belegt. Emma Wirtz, die derzeit die dritte Klasse an der GGS Am Haiderbach am Standort Tente besucht, ist dieses Kunststück Mitte Juni beim Mathematikwettbewerb des Vereins Pangea Wettbewerbe aus Wiesbaden gelungen.

Der Verein veranstaltet seit 2017 jährlich einen Wettbewerb für Schüler der Jahrgangsstufen drei bis zehn. Dabei gehe es vor allem um angewandte Mathematik, und nicht so sehr darum, wer beim Kopfrechnen der Schnellste sei, sagt Emmas Vater Matthias Wirtz.

Der bundesweite Wettbewerb beginne direkt in den teilnehmenden Schulen, an denen zwei Vorrunden veranstaltet würden, wie Schulleiterin Marion Klein sagt. "Wenn man sich als Schule bewirbt, bekommt man die Fragen für die erste Runde zugeschickt, an der alle Schüler teilnehmen." Im Falle der GGS Am Haiderbach hätten die Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe teilgenommen. Die Antwortbögen der Schüler seien dann nach Wiesbaden zur Auswertung eingesendet worden. "Da sind an unserer Schule vier Schüler übrig geblieben, die in die zweite Vorrunde durften", sagt Klein. Am Ende habe sich die neunjährige Emma fürs Landes-Finale in Köln qualifiziert. Das hat am Samstag, 16. Juni, stattgefunden. "Wir sind mit einem regelrechten Fanclub an die Universität gefahren", sagt Papa Matthias lachend. Eltern, Geschwister, Oma, Opa, Onkel und Tanten seien mit in die Domstadt gefahren, um Emma moralische Unterstützung zu geben.

Zehn Schüler aus der Jahrgangsstufe drei aus ganz Nordrhein-Westfalen sind am Finaltag in Köln für eine Stunde in einen Seminarraum gegangen, um die Textaufgaben zu beantworten. "Das war schon aufregend", sagt die Neunjährige, man sieht ihr aber an den Augen an, dass sie sich mit Freude an ihre erste Prüfung an der Universität zurückerinnert. Vorbereitet habe sie sich zusammen mit ihrem Papa. "Der hat mir Final-Prüfungen aus den Vorjahren ausgedruckt, die gibt es im Internet", sagt das Mädchen. Die habe sie dann probeweise bearbeitet. "Das ging schon, aber vor dem Finale war ich doch aufgeregt."

Emma habe Fragen beantworten müssen, die für manchen Erwachsenen eine Herausforderung darstellten, sagt ihr Vater schmunzelnd. Bei einer Aufgabe sei es darum gegangen, wie viele unterschiedliche geometrische Darstellungen eines Drillingswürfels es gebe. "Die richtige Antwort ist: zwei", sagt Emma wie aus der Pistole geschossen. Nach dem Finale habe sie dennoch ein durchwachsenes Gefühl gehabt. Am Nachmittag sei dann die Bekanntgabe der Gewinner gewesen. Die Veranstalter hätten dabei durchaus einen Hang zur Dramatik im Ablauf bewiesen, sagt Vater Matthias.

So seien zuerst die Plätze zehn bis sieben aufgerufen worden, dann die Plätze sechs bis vier. "Und dann wusste ich ja, dass ich unter den ersten drei sein würde", sagt Emma. Bevor sie allerdings ihre Platzierung erfahren habe, seien erst einmal alle Aufgaben für alle Jahrgangsstufen von einem Mathematikprofessor beantwortet worden. "Das hat schon sehr lange gedauert, und ich war doch so gespannt", sagt Emma.

Als das Ergebnis dann verkündet wird, ist die Freude bei der Neunjährigen und ihrem Fanclub natürlich riesig. Dazu sei noch gekommen, dass sie in der bundesweiten Gesamtwertung auf dem neunten Platz gelandet sei. Dennoch mache sie Mathematik nur in der Schule, sagt Emma. "Hausaufgaben natürlich auch, aber in meiner Freizeit tanze ich Ballett, habe Klavierunterricht und spiele viel mit meinen Freunden", sagt die Neunjährige. Ihre Goldmedaille, die sie zusammen mit den Erst- und Zweitplatzierten bekommen hat, hat dennoch einen Ehrenplatz in ihrem Zimmer bekommen.

(wow)
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