Neubauprojekt in Wermelskirchen Hephata-Stiftung eröffnet Büro auf der Eich

Wermelskirchen · Am Schwanen errichtet der Bauverein ein Appartementhaus, in dem Menschen mit Handicap wohnen können.

 Im neuen Hephata-Regionalbüro war das Projekt, für das der Bauverein und die Hephata-Stiftung kooperieren, das Top-Gesprächsthema (v.l.Martin Lambotte, Stefan Leßenich, Hans-Willi Pastors von der Hephata-Stabstelle und  Andreas Willinghöfer).   Foto: Singer

Im neuen Hephata-Regionalbüro war das Projekt, für das der Bauverein und die Hephata-Stiftung kooperieren, das Top-Gesprächsthema (v.l.Martin Lambotte, Stefan Leßenich, Hans-Willi Pastors von der Hephata-Stabstelle und  Andreas Willinghöfer). Foto: Singer

Foto: Stephan SInger

(sng) Warum es solche Projekte nicht schon früher in Wermelskirchen gegeben hat, lässt sich in der Theorie im Nachhinein leicht fragen. Klar ist aber: Es bedarf handlungswilliger Akteure, die das Heft in die Hand nehmen und kooperieren. Das wurde bei der offiziellen Neueröffnung des Regionalbüros für den Rheinisch-Bergischen Kreis, Remscheid und Wuppertal der Evangelischen Stiftung Hephata Wohnen gGmbH deutlich. Dorthin kam auch Martin Lambotte, Geschäftsführer des gemeinnützigen Bauvereins Wermelskirchen. Der hat inzwischen gemeinsam mit dem Architekturbüro Lange die Planungen für ein Neubauvorhaben am Schwaner Knapp abgeschlossen und den Bauantrag eingereicht – im Rahmen dieses Neubauprojekts arbeitet der Bauverein mit Hephata zusammen.

„Dass unser neues Büro auf der Eich in unmittelbarer Nähe zu dem Bauvorhaben   liegt, ist ein Zufall, der bestimmt hilfreich sein wird“, erläutert Hephata-Regionalleiter Andreas Willinghöfer. Der hat nun seit Anfang November mit seiner Stellvertreterin Nadia Pauschert seinen Arbeitsplatz auf der Eich, was den beiden Wermelskirchenern die bisherige An- und Abfahrt in die Kreisstadt erspart: „In Bergisch Gladbach hatten wir unser Büro in einem Industriegebiet, jetzt sind wir in der Innenstadt.“

Dem Leitgedanken von Hephata entsprechend werden in dem neuen Appartementhaus im Rahmen des Bauverein-Vorhabens  neun Menschen mit Handicap eine innenstadtnahe Wohnung finden. Hephatag versieht seit mehr als 150 Jahren als Stiftung Dienst in der Evangelischen Kirche. Hephata unterstützt Menschen, ihr Leben so selbstständig und selbstbestimmt wie möglich zu gestalten.

Das Entscheidende beschreibt Willinghöfer: „Das wird kein Sonderbau, sondern die Bewohner leben dort so weit wie möglich eigenständig und bekommen von Hephata die individuell notwendige Unterstützung, die sie benötigen. Und sie haben auch ohne Auto die Möglichkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“

Martin Lambotte erzählt, wie es zu dem Projekt kam: „Die Idee ist von Remscheid adaptiert, wo Hephata mit der Gewag zusammenarbeitet, ich fand das direkt toll.“ Der Bauverein ist Eigentümer des Grundstücks am Schwaner Knapp, auf dem insgesamt drei Gebäude entstehen – das Gesamtvolumen ohne Grundstückskosten taxiert Lambotte auf fünf bis sechs Millionen Euro. Es werde ohne öffentliche Gelder frei finanziert. Hephata wird Mieter des Appartementhauses, die anderen Wohnungen in den zwei weiteren Gebäuden stehen Bauvereins-Genossenschaftsmitgliedern zur Verfügung. Wermelskirchens stellvertretender Bürgermeister Stefan Leßenich betont: „Der Bauverein nimmt Geld in die Hand – das ist ein gutes Zeichen für die Bevölkerung. Das Projekt am Schwaner Knapp ist ein Meilenstein in Richtung Quartiersgedanke.“

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