Wird in Wermelskirchen doch noch eine Sauna gebaut? Neues Hallenbad doch mit Sprungturm

Wermelskirchen · Arbeitskreis Bäder diskutierte neuste Entwicklung. Wird vielleicht doch noch eine Sauna mit eingebaut?

  Drei Becken bekommt das Bad in Solingen-Vogelsang – ein Vorbild für Wermelskirchen?

Drei Becken bekommt das Bad in Solingen-Vogelsang – ein Vorbild für Wermelskirchen?

Foto: Meuter, Peter (pm)

Was im Herbst noch mit Fragezeichen versehen war, scheint mittlerweile Fakt zu sein: 2021 soll mit dem Bau des neuen Hallenbades begonnen werden. Das ist – von der Finanzierungsplanung – dem Doppelhaushalt zu entnehmen. Bis 2022 darf aber am Quellenweg nichts mehr passieren. Sollte ein großes Bauteil kaputt gehen, muss das Bad geschlossen werden. Das sagte gestern sehr deutlich Thomas Marner, Technischer Beigeordneter der Stadt Wermelskirchen. Denn ins letztlich baufällige Bad wird nicht mehr investiert.

Der Arbeitskreis Bäder tagte jetzt und bekam die neusten Informationen von der Stadtverwaltung. Sportausschuss-Vorsitzender Karl-Heinz Wilke auf Anfrage der Redaktion: „Neu ist, dass es auf jeden Fall einen Sprungturm geben wird. Auch wird ein Außenbereich gestaltet.“ Ob auch eine Sauna eingebaut wird? Da hielt sich Wilke gestern mit einer Aussage zurück.

 Die Außenfassade des Bades Vogelsang ist mit rostfarbenem Corten-Stahl versehen, der unempfindlich ist gegenüber der Witterung.

Die Außenfassade des Bades Vogelsang ist mit rostfarbenem Corten-Stahl versehen, der unempfindlich ist gegenüber der Witterung.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Vorbild für Wermelskirchen könnte der Hallenbad-Neubau Vogelsang in Solingen sein. „Das betreut der gleiche Projektentwickler, den wir auch in Wermelskirchen haben.“ Wilke überlegt derzeit, ob nicht der Fachausschuss dieses neue Bad gemeinsam besichtigt, um so Eindrücke von einem Neubau zu bekommen.

Die Baufälligkeit wird nicht bestritten. Marner: „Wir versuchen inständig, das Bad offen zu halten.“ Aber sollte es zu technischen Ausfällen kommen, werden sie wohl nicht mehr repariert.“ Marner hat da vor allem die Chorgasanlage im Auge, die auch schon Jahre auf dem Buckel hat. „Es wird auch nicht mehr renoviert. Die chlorhaltige Luft hat zwar Bauwerksteile angegriffen. Aber wir müssen noch zwei, drei Jahre durchhalten.“ Angst, dass das Dach einstürzen könnte, hat er nicht. „Die Dachkonstruktion haben wir im Griff. Ich bin guter Dinge, dass die noch ein paar Jahre hält.“ Wobei gerade die Technik ein Risiko sei. Und wenn sie ausfällt, wird’s wohl von heute auf morgen vorbei sein mit dem Schwimmen am Quellenweg.

Dass zu einer familienfreundlichen Stadt ein Hallenbad gehört, da sind sich viele Politiker einig. Stephan Theil (FDP): „Wermelskirchen nur schön machen, wollen wir nicht. Wir wollen ein gesundes Wachstum. Nur mit einer gesunden Bilanz können wir Schönheits-OPs machen“, kritisiert er IHEK-Pläne. Für Oliver Platt (Bürgerforum) gibt es nur zwei Alternativen: ein neues Bad oder keins. „Wir haben einen Sanierungsstau von 6,5 Millionen Euro. Das geht doch gar nicht.“

Die laufenden Kosten eines neuen Bades würden sicher höher als einst mal mit 500.000 Euro vom alten Kämmerer geplant. Derzeit gehen Rathaus und Fraktionen bei einer Investition von rund 10 Millionen Euro von Betriebskosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro für ein neues Bad aus. Immerhin 300.000 Euro günstiger als heute. Dafür gibt es aber neuste Technik, das Bad kann abgeschrieben werden, und der Wert wird auf der Habenseite als Steigerung des Eigenkapitals gesehen. Wilke (CDU) geht zudem von wenigsten 60 Prozent Förderung aus. Deshalb sollte mit dem Bau erst nach der Phase im Haushaltssicherungskonzept begonnen werden. Platt meint, dass sich angesichts modernster Technik die Unterhaltungskosten senken lassen lassen.

Nach Wilkes Informationen soll das Grundstück im Eifgen als neuer Badstandort 2020 vermessen werden – „das wäre für uns der Spatenstich für den Neubau“. Zeitnah soll die Planungsleitung beauftragt werden. Rund 819.000 Euro stehen für die Planungen im Haushalt. Der Sportausschuss-Vorsitzende geht davon aus, dass in diesem Herbst die Planung in Auftrag gegeben werden könnten: „Wir wollen 2021 mit dem Bau beginnen.“

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