Wermelskirchen Neues Eifgenstadion mit drei Laufbahnen

Wermelskirchen · Die Umgestaltung des Natur- in einen Kunstrasenplatz nimmt Gestalt an. Die Kostendeckelung liegt bei 962.000 Euro. Der Sport-Verein 09/35 erbringt eine Eigenleistung von etwa 55.000 Euro. Die Beteiligten gehen viele Kompromisse ein.

 Der hohe Baumbestand links und rechts wird "moderat" gestutzt. Das kündigte die Stadtverwaltung an.

Der hohe Baumbestand links und rechts wird "moderat" gestutzt. Das kündigte die Stadtverwaltung an.

Foto: Udo Teifel

Der Knoten ist durchschlagen. Das Eifgenstadion bekommt einen Kunstrasenplatz und Leichtathletikanlagen. Vielleicht nicht ganz so, wie sich das Vereine und weiterführende Schulen gewünscht haben, doch das Sport-Abitur ist weiterhin möglich. "Alle Beteiligten sind Kompromisse eingegangen, ohne die es nie zu einem Ergebnis gekommen wäre", sagte der zuständige Technische Beigeordnete Thomas Marner bei der Vorstellung der endgültigen Pläne im Sportausschuss.

Die Wunschliste von Vereinen und Schulen war lang. Der Entwurf war nicht luxuriös, hätte aber 1,3 Millionen Euro gekostet. Dann wurde der Rotstift angesetzt, denn das Budget liegt bei 962.000 Euro. Und daraus hat das Fachbüro Ulenberg/Illgas mehrere Varianten entworfen. Da geht es darum, dass der Kunstrasen mal mit Sand und Granulat aufgebaut wird, mal ohne, eine Laufbahn auf Asphalt oder mit Kunststoffbeschichtung, mal mit, mal ohne Weit- und Hochsprunganlage. In vielen Gesprächen ist daraus der finale Entwurf geworden, der 954.000 Euro kostet, zwei Laufbahnen im Stadion hat sowie auf einer Seite die Weit- und Hochsprunganlage. Die gesamte Leichtathletikanlage aber wird nicht im unteren Tal-Kessel liegen; das zweite Halbrund hinter dem Tor in Richtung Eifgen wird eine Rasenfläche.

Der Beigeordnete Stephan Görnert begründete diese Trennung: "Wir haben von allen Nutzern Zugeständnisse abverlangt. Sonst wäre es nicht zu dem Kompromiss gekommen. Er sieht auch keine Probleme in der Trennung der Leichtathletikanlage - wohlwissend, und das kündigte er an, dass es doch drei Laufbahnen im Eifgen geben werde. "Eine Bahn kostet etwa 30.000 Euro. Das ist doch noch im Budget", so das Ergebnis der jüngsten Gespräche mit Vereinsvertretern. Denn der Sport-Verein 09/35 wird die Grasnarbe in Eigenleistung abtragen - ein Wert in Höhe des Kunststoffgranulates. "Drei Bahnen reichen auch aus. Das haben die Sportkoordinatoren der Schulen uns bestätigt", sagte Görnert.

Während der Sport-Verein 09/35 bereits Bereitschaft zur Eigenleistung erklärt hatte, gibt es mit dem Wermelskirchener Turnverein (WTV) bisher nur Gespräche. Das teilte Görnert auf Anfrage von Oliver Platt (Büfo) mit. "Wir haben mit dem Sport-Verein noch keinen Vertrag gemacht", sagte der Dezernent auf eine entsprechende Frage von Norbert Galonska (SPD). Als "wunden Punkt" bezeichnete Thomas Marner die Debatte über Ballfangzäune. Das sei im Arbeitskreis ein Thema gewesen, da die teuer seien, berichtete Dirk Hohlmann (SPD). Dezernent Marner: "Es gibt keinen Ballfang und keinen Handlauf. Das ist eben Teil des Kompromisses." Worauf Görnert zuversichtlich meinte, die Fußballer würden vielleicht dann besser treffen, was zur allgemeinen Erheiterung sorgte.

Dass der hohe Baumstand links und rechts des Stadions das Klima in dem Tal-Kessel erschwert, ist allseits bekannt. Ebenso die Menge von Laub, das im Herbst falle. Platt: "Ist da eine Änderung in Sicht?" Harald Drescher (Tiefbauamt) kündigte Schritte an: "Wir werden moderat das Thema angehen. Wir werden sicher auf beiden Seiten Bäume entfernen."

(RP)
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