Wermelskirchen Neuer Chef fühlt sich wohl im "carpe diem"

Wermelskirchen · Michael Majewski leitet seit drei Monaten den Seniorenpark an der Adolf-Flöring-Straße. Der 52-Jährige hat sich bereits gut eingelebt.

 Michael Majewski ist neuer Einrichtungsleiter des Seniorenparks "carpe diem" an der Adolf-Flöring-Straße.

Michael Majewski ist neuer Einrichtungsleiter des Seniorenparks "carpe diem" an der Adolf-Flöring-Straße.

Foto: Moll, J�rgen

Seit knapp drei Monaten steht der Wermelskirchener Seniorenpark "carpe diem" unter der Leitung von Michael Majewski. Veränderungen hat der gebürtige Gelsenkirchener bislang noch nicht vorgenommen. "Ich kenne mittlerweile das Gebäude, die Wege und den größten Teil der rund 150 Angestellten", sagt er und lacht. Sein Vorgänger Thomas Schlünkes ist nach Bensberg gewechselt, wo er schon seit einiger Zeit den Aufbau eines weiteren "carpe diem"-Hauses koordiniert.

Der 52-jährige Majewski fühlt sich wohl an seiner neuen Wirkungsstätte. Neben beruflichen Teambesprechungen sucht er täglich den Kontakt zu Mitarbeitern und Bewohnern. Zwei- bis dreimal pro Woche spaziere er durchs Haus, um mit jedem ein paar Worte zu wechseln. Sein Mittagessen nimmt er im Restaurant des Seniorenheims ("Vier Jahreszeiten") ein. "Dabei kann man das ein oder andere auch mal schnell in gemütlicher Atmosphäre klären."

Fachliche Kompetenz und viel Lebenserfahrung bringt der katholische Theologe mit. Acht Jahre stand er als Priester im Dienst der Kirche - und entschied sich dann doch für die Familie und damit einen anderen beruflichen Weg. Seine Tochter ist heute 17 Jahre alt. Während seiner 13-jährigen Tätigkeit in einer Pflegeeinrichtung in Mühlheim studierte er Gerontologie (Alterswissenschaft) an der Universität Vechta, absolvierte eine Ausbildung zum Case-Manager und Gesprächsphysiotherapeuten. In den vergangenen drei Jahren leitete er ein Pflegeheim in Bochum. Die Suche nach einer neuen Herausforderung führte ihn in das Haus an der Adolf-Flöring-Straße.

"Die Leitung dieser Einrichtung ist noch mal etwas Größeres als meine vorherige Aufgabe", sagt Majewski. Die Verwaltung des Betreuten Wohnens, der Tagespflege und die Ambulante Pflege seien Neuland für ihn. In allen insgesamt 20 bundesweit bestehenden "carpe diem"-Häusern finden sich neben dem Pflegeheim, Gebäude mit betreuten Wohnungen, ein öffentliches Café-Restaurant, Freizeit- und Gymnastikräume sowie Therapieeinrichtungen. Trotz des vorgegebenen Konzeptes der Gesellschaft wird eine individuelle Führung des Hauses durch den zuständigen Leiter gewünscht.

Die optimale Pflege der Bewohner steht immer im Vordergrund. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich sei ein Problem, mit dem jedes Haus zu kämpfen habe. Insgesamt gibt es derzeit in Wermelskirchen vier Pflegeeinrichtungen. "Die Konkurrenz ist da, man muss sich immer bemühen, die Pflegeplätze voll zu bekommen", weiß der angehende Referent für Gesundheits- und Sozialmanagement.

Seit 2013 bildet sich Majewski in einem Fernstudium in den Bereichen Personalmanagement und Betriebswirtschaft intensiv weiter, Anfang 2015 steht die Abschlussprüfung an. Entspannung und Ruhe findet er an seinem Heimatort Hattingen. Ein Umzug ins Bergische komme nicht infrage, die Fahrt zur Arbeit nutzt er, um abzuschalten. "Ich ziehe bald mit meiner Lebensgefährtin in ein Haus, hinter dem nur noch Wald und Wiesen liegen", schwärmt der Naturliebhaber.

(RP)
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