Wermelskirchen Netz über Telegrafenstraße gespannt - Fahrer hat Glück

Wermelskirchen · In der Nacht zum 1. Mai haben unbekannte Täter ein Netz vom Baugerüst der Rathausfassade in Wermelskirchen abgenommen und quer über die Telegrafenstraße gespannt. Ein Motorradfahrer konnte knapp ausweichen.

Peter Raubuch kann beim Blick auf die Anzeige nur noch mit dem Kopf schütteln: In der Nacht zum 1. Mai wäre ein Motorradfahrer auf der Telegrafenstraße fast gestürzt, weil Unbekannte ein Netz quer über die Straße gehängt hatten. "So etwas ist nicht normal. Für solche Aktionen kann man kein Verständnis haben", sagt der Polizeisprecher auf Anfrage. Das Netz sei auch nicht über dem Boden gespannt gewesen, sondern in Kopf-/Brusthöhe des Motorradfahrers. "Es wurde auf der einen Straßenseite an einem Laternenmast, auf der anderen Seite an einem Verkehrsschild befestigt", berichtet Raubuch. Direkt hinter dem Netz hatten die unbekannten Täter auch noch einen Gullydeckel ausgehoben und mitten auf die Straße gelegt.

Der Motorradfahrer hatte großes Glück: Als er gegen 6 Uhr über die Telegrafenstraße fuhr, war es bereits so hell, dass er das Netz gerade noch rechtzeitig bemerkte und ausweichen konnte. "So eine Aktion ist sehr gefährlich. Der Fahrer hätte sich schwer verletzen können", betont Raubuch. Die Polizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Sprecher Raubuch bittet Zeugen, die verdächtige Personen in der Nacht zu Mittwoch in der Telegrafenstraße gesehen haben, sich unter Tel. 02202-2050 zu melden.

Die Aktion an der Telegrafenstraße war nicht der einzige Vorfall in der Nacht zum 1. Mai in Wermelskirchen. Im Bereich der B 51 in Tente zerstörten Unbekannte mehrere Holzpfähle in öffentlichen Blumenbeeten. Zudem spürte gegen 3 Uhr ein 64-jähriger Taxifahrer aus Wermelskirchen auf der die B 51 in Höhe Bähringhausen plötzlich einen dumpfen Schlag unter seinem Auto. Er hielt an und sah, dass er über einen etwa 25 Zentimeter großen Stein gefahren war, den Unbekannte auf die Straße gelegt hatten. Die Polizei schätzt den Schaden an dem Taxi auf 3000 Euro. Sie ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Auch zu diesem Vorfall werden Zeugen gesucht. Es könnte ein Zusammenhang mit der Sachbeschädigung in Tente bestehen, berichtet die Polizei.

Insgesamt musste die Polizei in der Zeit von Dienstagabend (18 Uhr) bis Mittwochmorgen (6 Uhr) in Wermelskirchen elfmal ausrücken. In den meisten Fällen handelte es sich um Körperverletzungen, Schlägereien oder Ruhestörungen. Kreisweit ereigneten sich 91 Vorfälle, im vergangenen Jahr waren es 108.

(RP/top)
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