Deep Purple-Tribute in Wermelskirchen Musik pur – es gibt kein Sommerloch im Haus Eifgen
Wermelskirchen · Mit Konzerten von „The Bluesanovas“, „Strange kind of women“ und „Wir sind Roger“ beweist die Kulturinitiative Wermelskirchen nachdrücklich, dass eine Sommerpause nicht nötig ist. Die fünf Musikerinnen der italienischen Deep Purple-Tributeband sorgten für das erste ausverkaufte Haus in diesem Jahr und lieferten einen fulminanten Auftritt ab.
Nach Superlativen muss nicht lange gesucht werden: Die Spitzenwerte schuf sich das Publikum selbst. Erstmals im Laufe des Jahres war das von der Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk) betriebene Haus Eifgen beim Konzert der Deep Purple-Tributeband „Strange kind of women“ ausverkauft. Sozusagen mit den Füßen bestätigten die Besucher damit das Konzept des Kult-in-Wk-Vereins, keine Sommerpause – wie sie in anderen „Kulturtempeln“ üblich ist – einzulegen. Mit gleich drei Konzerten brannten die ehrenamtlichen Haus Eifgen-Kulturmacher ein regelrechtes Feuerwerk in Sachen Live-Musik in Wermelskirchen ab – der Zuspruch der Gäste bestätigt diesen Einsatz eindrucksvoll.
Als am Samstagabend die fünf Italienerinnen der Deep Purple-Tributeband „Strange kind of women“ längst auf der Bühne standen und die ersten drei Lieder des mehr als zweistündigen Programms durch die Lautsprecher gekracht waren, strömten immer noch Besucher zu Fuß oder mit dem Auto aus Richtung Innenstadt kommend die Dhünner Straße hinunter. Für sie galt dann leider: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Tickets für das Konzert waren um kurz vor 22 Uhr längst vergriffen. Manch ein Gast musste wider Erwarten auf eine andere Location zum Durchfeiern der Samstagnacht ausweichen. Im Kreis von vier Freunden ergatterte auch Gabi Wolters-Lukassek keine Eintrittskarte mehr. Die Clique machte das Beste draus: Sie setzte sich bei angenehmen Abendtemperaturen (der heftige Regenguss hatte sich da längst verzogen) an einen der Tische vor dem Haus Eifgen, prostete sich mit dem einen oder anderen Kaltgetränk zu und konnte zumindest die nach Außen schallenden Töne des fulminanten Konzerts verfolgen.
Der Ausverkauft-Zustand hatte sich bereits am Vorabend abgezeichnet, als 50 Besucher das Konzert der Münsteraner Band „The Bluesanovas“ erlebten. Das Quintett begeisterte das Publikum mit modernem Blues – zum größten Teil aus eigener Feder, garniert mit Coverversionen von legendären Wegbereitern des Genres wie B. B. King. Den Schwerpunkt legten die Musiker dabei eindeutig auf Rhythm‘n‘Blues, also weniger dem getragenen Blues, sondern dem Vorreiter des Rock‘n‘Roll.
„Das ist Gute-Laune-Musik zum Start in ein langes Wochenende“, kommentierte der Kult-in-Wk-Vorsitzende Michael Dierks das fabulöse „Bluesanovas“-Konzert. Er stellte fest: „Wir haben an diesem Wochenende die Eintrittspreise für die beiden Konzerte zur Primetime am Freitag- und Samstagabend bewusst niedrig gehalten, um die Hütte voll zu kriegen.“ Eigentlich seien die auftretenden Gruppen mehr wert. Zehn Euro im Vorverkauf für die „Bluesanovas“ beziehungsweise zwölf Euro im Vorverkauf für „Strange kind of women“ entsprächen nicht der Liga, in der diese beiden Formationen spielen. „Wir probieren und testen aus. Es hat funktioniert. Aber sicherlich werden wir darüber nachdenken, solche Konzerte 2020 mit 16 oder 17 Euro Eintritt zu terminieren“, sagte Dierks.
Bernd Drenge, eifriger Kult-in-Wk-Helfer, kümmerte sich an beiden Konzertabenden um die Eintrittskasse und bemerkte: „Wir haben ja schon 2018 erlebt, dass es im Haus Eifgen kein Sommerloch gibt. Und der typische Haus Eifgen-Stammgast fährt nicht zwingend in den Sommerferien in Urlaub.“
Bei der sonntäglichen Jazzmatinee mit der Roger Cicero-Tributeband „Wir sind Roger“ war der Eintritt übrigens frei.