Faulheit mancher Bürger sorgt für Kosten beim DRK Wermelskirchen Müllsäcke am DRK-Altkleidercontainer

Wermelskirchen · Immer wieder werden Standorte verdreckt – der Ortsverein zahlt für die Säuberung. Geld, das bei der Arbeit fehlt. 

 Müll am Altkleidercontainer Berliner Straße.  Foto: Udo Teifel

Müll am Altkleidercontainer Berliner Straße. Foto: Udo Teifel

Foto: Udo Teifel

Der Blick fällt sofort auf den schwarzen und den transparenten Sack neben dem Alttextiliencontainer der DRK am Standort Berliner Straße/Parkplatz Stadtsparkasse. Der schwarze Plastiksack ist aufgerissen – mehr oder weniger Müll quillt inzwischen hervor. Ein transparenter Müllsack soll eine Decke vor der Witterung schützen – die ehemaligen Eigentümer haben sich aber keine Mühe gegeben, die Decke richtig einzupacken. Sollte mal in beiden Plastiksäcken brauchbare Textilien vorhanden gewesen sein, hätte es in und nicht neben den Container gehört. Jetzt ist es nur noch Restmüll.

Rainer Hussels, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, kennt diese Situation zur Genüge. Die Standorte wie auch die Container selbst würden immer mal wieder als Abfalltonne genutzt: „Von toten Tieren über beschmierte Bettlaken, ja selbst Reste einer Altbausanierung und nicht mehr brauchbare Kleidung – wir haben schon alles inunseren Containern gefunden.“ Das sei ein ständiges Auf und Ab. Machen kann das DRK wenig, außer es gibt Hinweise, wer so etwas abgeladen hat. Der Verein spüre es nur immer wieder, wenn er zwar die Tonnagezahl der Altkleiderverwertung bekomme, aber dann die Müllentsorgung gegenrechnen müsse. Denn der Verein bekomme dann immer weniger Geld.

Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet das DRK bestens mit der Kölner Firma Fuest zusammen. Die fährt inzwischen jede Woche die Wermelskirchener Standorte an, entleert die Container, auch wenn sie nicht voll sind, und hält das Umfeld sauber. „Unsere Branche hat durch Schwarze Schafe einen schlechten Leumund. Von denen heben wir uns aber ab. Denn so ein Recycling steht und fällt mit ordentlichen Fahrern. Die müssen ordentlich bezahlt werden, was wir tun“, sagt der Inhaber der Firma im Gespräch mit dieser Zeitung.

Er kenne die Probleme an vielen Standorten, die er anfahre. Altkleidercontainer seien nun einmal frei zugänglich und würden zum Missbrauch einladen. Das sei leider nicht zu vermeiden. Auch er ärgere sich, dass es Leute nicht schaffen würden, brauchbare Kleidung richtig in Pastiksäcke zu verpacken und die in Container zu werfen. Sachen würden einfach an die Container gelegt oder in Kartons, die bei Regen durchweichen und damit der Inhalt nicht mehr zu gebrauchen sei. „Wie man Altkleider richtig verpackt, steht auf jedem Container. Wer Interesse hat, macht das auch“, heißt es aus der Kölner Firma.

Allen anderen Personen, die ihre Sachen einfach abstellten, suchten nur einen Müllplatz. Die Entsorgung zahlt dann nicht der Bürger, auch nicht die Firma, sondern das DRK. Und dieses Geld fehlt dem Verein für seine ehrenamtliche Arbeit in Wermelskirchen – und das bei sinkenden Mitgliederzahlen.

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