Wermelskirchen Mountainbike-Tour durch Naturschutzgebiete

Wermelskirchen · Im September soll's von der Telegrafenstraße rund um die Große Dhünn-Talsperre gehen. Der Landschaftsbeirat wurde eingeschaltet - er muss die Tour erst von den Naturschutz-Auflagen befreien.

In Wermelskirchen soll am Sonntag, 6. September, eine ganztägige Fahrradveranstaltung mit Mountainbikes stattfinden. Erwartet werden vom Veranstalter, der "Iskyro Event & Messe", etwa 100 Mountainbiker, die Strecken zwischen 42 und 70 Kilometer auf Wermelskirchener, Kürtener und Odenthaler Gemeindegebiet befahren. Bei der kürzeren Tour werden die Teilnehmer, mit Start und Ziel auf der Telegrafenstraße, das Gebiet der Großen Dhünn-Talsperre einmal umrunden.

Der Landschaftsbeirat bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises sollte jetzt für die Veranstaltung die Befreiung von Verbotsvorschriften im Bereich der Dhünn-Talsperre und des Eifgenbaches erteilen. Eine Entscheidung fiel auf der jüngsten Sitzung des unabhängigen Gremiums, das die Kreispolitiker letztlich berät und auch Vetorecht gegen politische Entscheidung hat, nicht. Denn aufgrund des Poststreiks hatten viele Beiratsmitglieder die Unterlagen nicht rechtzeitig erhalten. Beiratsvorsitzender Marc vom Hofe: "Wir haben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich nächste Woche damit beschäftigen wird." Dann könnte dem Veranstalter zeitnah mitgeteilt werden, ob Änderungen notwendig seien oder, falls der Beirat ablehne, die Streckenpläne geändert werden müssten.

Nach Informationen des Landschaftsbeirates sollen von Wermelskirchen aus zwei Touren von drei bis acht Stunden Länge angeboten werden. Präsentiert wird die Veranstaltung als "Country Touren Fahrt" (CTF). CTF-Veranstaltungen werden nach den Statuten des Bundes Deutscher Radfahrer gestartet. Eine Woche nach dem möglichen Event in Wermelskirchen findet so eine Radtour in Lüttringhausen statt.

Vom Startpunkt Telegrafenstraße, so informierte der Veranstalter den Kreis, soll's nach seinen Plänen auf unbefestigten Waldwegen in Richtung Eipringhausen und Wickhausen nach Dhünn gehen. Hier wird das Naturschutzgebiet Eifgenbachtal durchquert. Bei Aue an der Kreisstraße 10 führt die Route weiter in Richtung Oberpilghausen zur Umrundung der Dhünn-Talsperre. Auch hier wird ein Naturschutzgebiet kurz auf einem Wirtschaftsweg durchquert. Weitere Strecken führen durch Eifgenbachtal/Rausmühle, aber auch über die Balkantrasse. Laut Veranstalter sind "geschützte Biotope nicht betroffen".

Die Stadt Wermelskirchen zeigte sich gestern über die Nutzung der Telegrafenstraße als Start/Ziel überrascht. "Bei uns ist kein Antrag auf Sondernutzung eingegangen", sagte Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann. Der Kreis hat die vorliegenden Streckenpläne laut Kreissprecher Alexander Schiele im Vorfeld der Beiratssitzung geprüft, ob sie mit den Landschaftsplänen vereinbar seien. Die Befreiung von Naturschutzaspekten müsse durch den Beirat erfolgen.

(RP)
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