Wermelskirchen Modelle für gutes Bauen
Wermelskirchen · Zwei Einfamilienhäuser und ein neues Wohnhaus für Behinderte öffnen für Besucher zum Tag der Architektur in Wermelskirchen ihre Türen. Die Architekten geben den Besuchern auch Anregungen zu ökologischem Bauen.
Unter dem Motto "schöner wohnen und bauen" präsentieren sich drei Häuser von insgesamt 451 Objekten zum Tag der Architektur 2012 auch in Wermelskirchen. Am Wochenende vom 23. bis 24. Juni öffnen das neue Wohnhaus der Lebenshilfe an der Friedrichstraße, ein zeitgemäßes Einfamilienhaus am Dorfrand in Bechhausen und ein gediegenes Landhaus in Lüffringhausen ihre Türen. Die Bauherren und Architekten dieser Häuser führen durch die Anwesen und erklären die Besonderheiten.
Qualität zeigen
Zum 17. Mal veranstaltet die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen diese Tage der Architektur. Diesmal werden Bauwerke in 164 Städten gezeigt und wieder bis zu 40 000 Besucher insgesamt erwartet. Christof Rose, Pressesprecher der Architektenkammer NRW, lädt ein baukulturell-interessiertes Publikum zu den Besichtigungen ein, die zugleich auch ein Gesprächsangebot mit Architekten und Bauherren darstellen und Ideen für ein mögliches eigenes Bauobjekt wecken sollen.
Die Landes-Architektenkammer hat laut Rose zwar 30 000 Mitglieder. Teilnehmern dürfen am Tag der Architektur aber nur selbstständige Architekten, deren vorgestelltes Bauobjekt in den vergangenen fünf Jahren entstanden sein muss. Eine Vorauswahl findet laut Rose dann zwar noch statt, die Veranstaltung sei aber kein Wettbewerb, sondern eine reine Werkschau. "Es geht darum, Qualität auch in der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur zu zeigen", verdeutlicht Rose. Dabei ist die Bandbreite absichtlich sehr groß", betont der Pressesprecher. So finden sich unter den insgesamt 451 diesmal gezeigten Bauobjekten auch "Exoten" wie beispielsweise ein Hundeschwimmbad. Rose weiß, dass Architekturinteressierte durchaus auch Objekte außerhalb ihres Wohnortes besichtigen möchten. Deshalb legt die Architektenkammer auch diesmal einen Gesamtkatalog mit allen Besichtigungsobjekten, mit Fotos und den Basisdaten der Gebäude auf.
Das neue Wohnhaus der Lebenshilfe in Wermelskirchen präsentiert der Burscheider Architekt Uwe Peckhaus, der sich bereits seit zehn Jahren mit seinen unterschiedlichen Bauten am Tag der Architektur beteiligt. In Wermelskirchen zeigt er allerdings zum ersten Mal eine "Arbeitsprobe", die allerdings in einen Baubereich falle, den er schon längere Zeit in den Fokus gerückt habe: "Behindertengerechtes Bauen ist weit mehr als nur Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer", weiß Peckhaus, der nach eigenen Angaben bereits mehrere Objekte für die Lebenshilfe gebaut hat.
Vorsorge fürs Alter
Die zum Tag der Architektur angebotene Führung durch das neue Wohnhaus für Behinderte versteht der Architekt auch als Anregung für private Hausbauer, die rechtzeitig Vorsorge fürs Alter oder einen Krankheitsfall treffen wollen. So wird er unter anderem in dem Wohnhaus demonstrieren, dass zu einer tatsächlich behinderten- oder auch altersgerechten Ausstattung zum Beispiel auch ein Aufzug mit Ansagen oder Gehmarkierungen und Handläufe für Sehbehinderte sowie vieles mehr gehören können.
In dem Wohnhaus an der Frierichstraße leben neun Behinderte eigenständig. Es wurden ökologische Baumaterialien verwendet, und für das Haus wird Solarthermie genutzt.