Wermelskirchen „Mit Liebe“ die Grünflächen pflegen

Wermelskirchen · Die drei Verkehrs- und Verschönerungsvereine Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn fühlen sich einer sauberen Stadt verpflichtet. Mehr Patenschaften könnten für ein schmuckeres Bild in der Innenstadt sowie den Dörfern sorgen. Nachwuchssorgen in den Vereinen.

Früher gehörte es „zum guten Ton“ in dieser Stadt, Mitglied in einem der drei eigenständigen Verkehrs- und Verschönerungsvereine zu sein. Fabrikanten, Einzelhändler, Honoratioren stützen diese Vereine durch ihre Mitgliedschaft. Packten mit an oder finanzierten sie. Diese Einstellung hat sich, zum Leidwesen der drei Vorstände, gewandelt. „Wir haben sicher einige Firmen und Einzelhändler, die hinter uns stehen und uns finanziell helfen“, erzählt Bernd Weiß. Doch die Zahl sei überschaubar – Mitglieder sind in der Regel Privatleute. Die tragen zwar die Ideen, zahlen im Jahr durchschnittlich einen Beitrag von 10 bis 15 Euro (Der Mindestbeitrag liegt darunter!), aber aktiv helfen die wenigsten. „Daher brauchen wir dringend Nachwuchs“, appellierte gestern Manfred Schmitz-Mohr.

Der seit dem Frühjahr amtierende Vorsitzende des VVV Wermelskirchen hatte erstmals überhaupt in der Geschichte der heimischen VVVs alle drei Vorstände zu einem gemeinsamen Pressegespräch an einen Tisch geholt. Einmal, um der Öffentlichkeit die gute Verzahnung und den Aufgabenbereich noch einmal zu verdeutlichen, aber auch den Blick in die Zukunft zu wagen: „Wir sind Rentner. Da muss sich was tun“, hieß es unisono.

Aktive Rentnerschar

Es ist zwar eine sehr aktive Rentnerschar, doch um die Erfolgsbilanz auch zukünftig auf dem hohen Niveau zu halten, „müssen jüngere Generationen einsteigen“ (Schmitz-Mohr). Robert Wehn (Dhünn), Harald Röntgen und Siegfried Günther (Dabringhausen) sowie Schmitz-Mohr, Charlotte Jörgens und Weiß hoben besonders die Verzahnung mit SGV, THW und Forstverwaltung hervor. Ohne die gemeinsame Anstrengung zum Wohl der Stadt und der Bürger seien die Aufgaben nicht zu bewältigen, hieß es. Während in Wermelskirchen öfter Wegebauaktionen anstehen, organisiert Dabringhausen alles eigenständig. Günther: „Wir tauschen Bänke aus, reparieren durch Vandalismus beschädigte Wanderschilder, schneiden Wege frei und pflegen permanent Wanderwege.“

Was die meisten Bürger nicht wissen: Anlieger pflegen in Dhünn die Bauminsel-Bepflanzungen, in Dabringhausen die Verkehrsinseln, Beete und Blumenkübel, und auch in Wermelskirchen sind so einige Patenschaften entstanden – alles initiiert von den Verkehrs- und Verschönerungsvereinen. Dann wird in Dhünn die Kirmes organisiert, in Dabringhausen die Seniorenfahrt.

Schmitz-Mohr machte deutlich, dass eine saubere Stadt das Kernanliegen der Vereine sei. Vor allem die Grünbereiche seien verbesserungswürdig. „Wir möchten noch mehr Patenschaften und unterstützen das Bestreben des Bürgermeisters in dieser Richtung.“ Beete müssten mit „mehr Liebe“ angelegt und gepflegt werden – das sei ehr durch Patenschaften im Pflegebereich möglich als durch Firmen.

Mehr Sitzflächen schaffen

Beim Umbau der Innenstadt sollte die Stadtverwaltung auch die Chance nutzen, so Bernd Weiß, mehr Sitzflächen und Spielgeräte statt Parkplätze zu schaffen. „Vor der Post standen einst drei VVV-Bänke. Die wurden bestens angenommen.“ Bisher sei noch nichts wieder da. Als „grauenhaft“ wurde die Bepflanzung unterm Weihnachtsbaum bezeichnet. „Wir haben einen neuen, engagierten Gartenmeister. Der teilte mir mit, dass die Erde verbraucht sei und dieses Jahr dort Wildkräuter wachsen sollen, damit es nächstes Jahr dort wieder blüht. Ich finde aber, man hätte an so exponierter Stelle die Erde austauschen sollen“, so Schmitz_Mohr. In Detailfragen, so gestand er ein, gebe es eben unterschiedliche Einschätzungen, wie etwas „mit Liebe“ gemacht werden könnte.

(RP)
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