Städtische Arbeiten in Wermelskirchen Mit heißem Zuckerwasser gegen das Straßenunkraut

Wermelskirchen · Mit heißem Dampf geht die Stadt nicht nur gegen Unkraut vor, sondern auch gegen die Herkulesstaude und den Eichenprozessionsspinner.

 Mitarbeiter einer Firma setzen das Unkraut unter Schaum, um es zu beseitigen. 
  Foto: Udo Teifel

Mitarbeiter einer Firma setzen das Unkraut unter Schaum, um es zu beseitigen. Foto: Udo Teifel

Foto: Udo Teifel

So mancher wird interessiert zugeschaut und sich gefragt haben, ob die Stadt nun mit giftigen Unkrautvernichtungsmitteln die öffentlichen Flächen bearbeitet. Die „Schaumteppiche“ waren in den vergangenen Tagen jedenfalls in der Innenstadt nicht zu übersehen. „Wir nutzen kein Gift zur Unkrautbekämpfung“, widerspricht Harald Drescher, Leiter des Tiefbauamtes, solchen Gedanken. „Es ist überhaupt kein Unkrautmittel, sondern nur heißer Dampf.“ Seit einigen Jahren schon kommt eine beauftragte Firma und sorgt dafür, dass im Straßen- wie auch Friedhofsbereich das Unkraut nicht wuchert. Zuvor hatte der Bauhof in einer Projektphase verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, wie man am besten gegen die „Wildkräuter“ vorgehen könnte. Ergebnis: Mit Heißdampf erzielt man den größten Erolg. „Es sind Pflasterfugen, Hausecken, Poller oder Verkehrsschilder, wo der Dampf eingesetzt wird“, so Drescher. „Überall dort, wo kein Fußgänger hergeht und somit das Unkraut wuchern kann.“

Aber es ist nicht nur purer Heißdampf – er ist mit einem Zuckerzusatz versetzt. „Daher kommt auch der Schaum, der zu sehen ist“, so Drescher. Der Schaum lege sich über das Grün, und die Wärme kann dann in die Tiefe einziehen. „Das für kurze Zeit heiße Wasser versickert dann. Damit haben wir einen größeren Erfolg, als wenn überflächlich das Grün abgeflämmt wird“, weiß der Fachmann. „Nach zwei bis drei Vorgängen wird das Grün schwächer, weil die Wurzeln in der Tiefe geschädigt wurden.

Gute Erfolge hat die Stadt auch auf Friedhöfen mit diesem heißen Zuckerwasser gemacht, wo sich Eichenprozessionsspinner breit gemacht hat. „Andere saugen sie weg, wir besprühen sie mit heißem Zuckerwasser. Das ist wirkungsvoll“, berichtet Drescher. Auch die giftige Herkulesstaude wird auf diese Weise bekämpft. „Der Heißschaum funktioniert gut. Aber wir müssen da schon länger arbeiten, bis wir erfolgreich sind.“

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