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Wermelskirchen Missbrauchte Kinder können Erlittenes nicht vergessen

Wermelskirchen · In dem Prozess wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung von Kindern vor dem Landgericht Köln haben bisher alle vier mutmaßlichen Opfer ausgesagt. Angeklagt ist ein 50 Jahre alter Mann aus Wermelskirchen.

Dem Berufskraftfahrer Peter Z. werden etliche Taten zur Last gelegt, die sich in der Zeit zwischen 1986 und 2004 ereignet haben sollen. Legt man die Aussagen der Geschädigten, die in Remscheid und in Wuppertal leben, nebeneinander, fallen etliche Parallelen auf.

Alle Zeugen waren zum Zeitpunkt der von der Anklage angeführten Taten im Grundschulalter. Alle duldeten die Übergriffe des Mannes über einen langen Zeitraum, ohne sich jemandem anzuvertrauen. Alle gaben dafür zwei Hauptgründe an: Angst und Scham. Alle standen in einem besonderen Vertrauens- beziehungsweise Abhängigkeitsverhältnis zu dem Angeklagten: die Tochter, heute 31 Jahre alt; der Sohn von Freunden, heute 30 Jahre alt; der Neffe, heute 25 Jahre alt; die Nichte; heute 13 Jahre alt. Und alle berichteten auf Befragung des Vorsitzenden Richters Wolfgang Hansel, dass es ihnen trotz größter Anstrengungen nicht gelungen sei, das Geschehene zu vergessen.

Alle sind auffällig geworden

Vor allem die inzwischen Erwachsenen schilderten, dass sie die Taten zwar jahrelang mehr oder weniger geschickt verdrängt beziehungsweise ausgeblendet hätten. Aber "dann ist das alles wieder hochgekommen. Da ist es mir sehr schlecht gegangen", sagten sie in ihren getrennt verlaufenen Vernehmungen nahezu übereinstimmend. Sie und ihre ebenfalls als Zeugen aufgetretenen Eltern, berichteten auch von Problemen in der Kindheit und Jugend. Mit einer Ausnahme verlief bei keinem die Schulzeit glatt. Die Liste der Auffälligkeiten reicht von Nägelkauen, Schlafstörungen, Magenschmerzen, Übergewichtigkeit, Bettnässen, Prügeleien mit Gleichaltrigen und in einem Fall sogar Drogensucht und zeitweilige Obdachlosigkeit.

Es gibt auch etwas, was die mutmaßlichen Opfer trennt. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Jüngste traute, das Schweigen zu brechen, ahnten sie nicht, dass das, was ihnen angetan worden ist, auch anderen Kindern widerfahren ist. Zum Teil wussten die Zeugen gar nichts von der Existenz der anderen. Erst im Zuge der Anzeige bei der Kriminalpolizei Wuppertal wurde aus den Vorwürfen eines einzelnen Kindes ein ganzes Bündel. Die Hauptverhandlung geht heute weiter.

(RP)
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