Mobilität im Rheinisch-Bergischen Kreis Minister weiht neue Mobilstation ein

Wermelskirchen · Seit Mittwochnachmittag ist Wermelskirchen einer der Vorreiter im Bereich Mobilstationen. Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart machte sich am Busbahnhof gleich mit den E-Bikes und dem neuen Carsharing-Angebot vertraut.

 Ganz schön sportlich: NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart schaute sich am Mittwochnachmittag die neue Mobilstation am Busbahnhof an.

Ganz schön sportlich: NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart schaute sich am Mittwochnachmittag die neue Mobilstation am Busbahnhof an.

Foto: Nick Deutz

Mit dem Start des E-Carsharing-Angebots in Wermelskirchen ist es nun endlich soweit: Der Busbahnhof ist die erste Mobilstation im Rheinisch-Bergischen Kreis. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart reiste am Mittwoch eigens aus der Landeshauptstadt an, um die neue Mobilstation zu eröffnen. Diese ist zukünftig als Verknüpfungspunkt mehrerer Verkehrsmittel an einem zentralen Ort gedacht und soll den Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsträger vereinfachen.

Die umweltfreundlichen Alternativen wären neben dem ÖPNV zum einen die E-Bikes, die an einer Leihstation am Busbahnhof zur Verfügung stehen und auch an anderen Standorten im Kreis wieder eingecheckt werden können. Außerdem das sogenannte Bike-Hotel, also die digitalen Fahrradboxen, die sich direkt daneben befinden und als sichere und flexible Abstellmöglichkeit für Zweiräder verwendet werden können. Und seit Mittwoch zählt nun also auch noch das E-Carsharing-Angebot dazu, wofür extra ein Stellplatz am Busbahnhof inklusive einer Ladesäule für das Carsharing-Fahrzeug, ein Peugeot e-208, ausgewiesen wurde. Was noch fehlt, sind Park- und Drive-Parkplätze. Diese sollen aber ebenfalls noch kommen.

„Wir schaffen damit ein Angebot für viele verschiedene Lebensphasen und hoffen, dass wir dadurch eine noch viel stärkere Vernetzung hinbekommen“, sagte Bürgermeisterin Marion Lück bei der Eröffnung am Mittwoch. Auch Landrat Stephan Santelmann schloss sich dem an. „Das ist ein wichtiger Meilenstein. Wir sind stolz auf dieses Alleinstellungsmerkmal“, sagte er und richtete gleichzeitig ein großes Dankeschön an das Land und an Andreas Pinkwart, die dieses Projekt überhaupt erst ermöglicht hätten. Dieser gab den Dank jedoch gleich zurück und lobte die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, der Regionalverkehr Köln (RVK), dem Mobilitätsanbieter Wupsi, Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH (BEW) und dem Projekt Regionale 2025. „Ohne ihre Aktivität und ihr Engagement wäre das gar nicht möglich gewesen. Das ist ein tolles Beispiel für andere Kommunen. Und es ist schön zu sehen, dass der Personennahverkehr zunehmend individualiserter wird“, sagte Pinkwart.

Er hob zudem hervor, dass dieser Schritt enorm wichtig für die Region sei, da die Lebensqualität im ländlichen Raum entscheidend an die Mobilitätsmöglichkeiten in der direkten Umgebung geknüpft sei. „Es geht aber auch um Digitalisierung“, sagte Pinkwart im Hinblick auf die Online-Anmeldung per App, die für das Carsharing oder auch den E-Bike-Verleih notwendig ist. In Zukunft soll daher auch der Bereich der künstlichen Intelligenz einen noch größeren Einzug in die Regionen erhalten.

„In den nächsten Jahren wird es dort riesige Sprünge nach vorne geben“, sagte Pinkwart und spielte vor allem auf die autonom fahrenden (Shuttle-)Busse an, die aktuell bereits in den ersten Gegenden in Deutschland getestet werden.

Pinkwart hofft deshalb insgesamt, ebenso wie Lück, dass in naher Zukunft ein Umdenken bei allen Menschen in der Region stattfindet – egal in welcher Generation. „Der Umstieg wird den Jüngeren leichter fallen, als den Junggebliebenen“, ist sich Pinkwart sicher.

VRS-Geschäftsführer Norbert Reinkober hat jedoch bereits eine positive Entwicklung in der Gesellschaft festgestellt. „Wir sehen eine große Steigerung an Menschen, die in den letzten Monaten vom Auto auf das Rad umgestiegen sind“, sagte Reinkober.

Dass es im Rheinisch-Bergischen Kreis künftig etwa 30 solcher Mobilstation und im gesamten Rheinland 460 Mobilitätszentren geben soll, stimmt ihn ebenfalls optimistisch. Reinkober ist zudem dankbar, dass es keine langen Antragsfristen für das Projekt gab, wodurch sich Wermelskirchen nun als einer der Vorreiter im Bereich Mobilstationen nennen darf.

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