Wermelskirchen Mehr Geld für Ogata-Köche

Wermelskirchen · Über Ausbeutung hatten die beiden Köchinnen geklagt und deshalb ihren Job in der Offenen Ganztagsgrundschule Dabringhausen hingeworfen. Jetzt lenkt die Arbeiterwohlfahrt ein und will die Nachfolger besser bezahlen.

Die Arbeiterwohlfahrt will ihre Küchenkräfte in der Offenen Ganztagsgrundschule (Ogata) jetzt besser bezahlen: „Wir zahlen jetzt 7,01 Euro durchgehend für alle Küchenkräfte. Das entspricht dem Tarifvertrag für Nahrung und Gaststätten“, meldete Werner Esser, der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Bergisch Gladbach auf Anfrage der BM. Die Awo ist bekanntlich Träger der neuen Ogatas an den Grundschulen Ost, Dabringhausen, Dhünn und Tente.

Awo hat noch mal gerechnet

Die BM hatte in der vergangenen Woche von großen Schwierigkeiten in der Ogata Dabringhausen berichtet. Dort hatten beide Köchinnen ihren Job hingeworfen. Sie klagten über „Ausbeutung“ und „Hungerlöhne“ von nur 5,80 Euro die Stunde. Mehr Lohngerechtigkeit hatten sie gefordert, auch im Hinblick auf die Betreuer, die in der Ogata besser bezahlt werden als die Küchenkräfte. Da die meisten Ogata-Betreuer de facto auch nur knapp über sieben Euro Stundenlohn erhalten, sind die Löhne aus beiden Bereichen nun zumindest annähernd angeglichen.

„Wir haben noch mal durchgerechnet. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir die Löhne schon Jahre nicht mehr angehoben hatten“, begründet der Awo-Geschäftsführer den Sinneswandel nach der Berichterstattung der Bergischen Morgenpost. Die Löhne für die Betreuer blieben aber unverändert, so Esser. In der Ogata Dabringhausen hat inzwischen der neue Leiter, Rudolf Blume, die Geschicke übernommen. Und gestern stellten sich ihm zwei neue Küchenkräfte vor, die er dann auch mit einer besseren Bezahlung „locken“ konnte. Zwischenzeitlich hatte sich der Ogata-Leiter als Notlösung selbst um das Mittagessen für die Kinder gekümmert.

Endlich ein fester Stundenplan

Er sei sehr zuversichtlich, dass die Anfangsschwierigkeiten der Ogata-Dabringhausen nun bald der Vergangenheit angehören werden, betonte Rudolf Blume. Wichtig sei dabei, dass jetzt auch die Stundenpläne endlich feststehen und deshalb mit dem Ogata-Betrieb abgeglichen werden können. „Jetzt können wir auch planen, was zuvor so gut wie unmöglich war“, blickt Blume in die Zukunft. Denn nur mit verbindlichen Schulanfangs- und Schulschlusszeiten könne die Ogata ihren Betrieb zufriedenstellend planen. Blume nennt ein Beispiel: „Wenn ein großer Teil der Schüler erst um 13.15 Uhr Schulschluss hat, die Arbeitsgemeinschaften aber schon um 13.30 Uhr beginnen, dann bleibt diesen Kindern keine Zeit mehr fürs Mittagessen und die Hausaufgaben.“ Wegen der unklaren Stundenplansituation hätten die Mitarbeiter oft früher kommen müssen. „Aber jetzt können wir auch die Dienstpläne verbindlich aufstellen“, verspricht der Ogata-Leiter geregelte Arbeitszeiten.

(RP)
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