Wermelskirchen Mehr als 500 Ratsuchende
Wermelskirchen · Immer mehr Fälle bringen in der Psychologischen Beratungsstelle auch eine zunehmende Belastung für das vorhandene Personal mit sich, das mit einer Aufstockung angesichts der prekären Haushaltslage der Stadt nicht rechnen kann.
Die Einzeltherapien mussten deshalb auf nur acht Prozent der Fälle reduziert werden, wie Leiter Matthias Fink in seinem Jahresbericht ausführt. Die Kräfte seien aber bemüht, ihre Stundenkontingente effektiv auszunutzen und trotz der steigenden Belastung auch die Präventivarbeit nicht zu vernachlässigen.
Die Fallzahlen haben sich in der EB in den vergangenen Jahren konstant gesteigert. 2002 gab es 447 Ratsuchende, 2007 waren es bereits 523, inzwischen sind es 552. Die Beratungsstelle hat in 188 Fällen aufgrund von Auffälligkeiten im Sozialverhalten im vergangenen Jahr Hilfe gewährt.
Emotionale Auffälligkeiten zeigten 136 Kinder und Jugendliche, 129 hatten Schul- und Ausbildungsschwierigkeiten. Trennung und Scheidung der Eltern beeinflussten bei 110 Kindern und Jugendlichen das Sozialverhalten negativ. Und immerhin 36 Kinder waren Opfer von Gewalt, wie Matthias Fink im Jahresbericht bekanntgibt.
Bei den Erwachsenen, die sich im Familienverband mit beraten ließen, wurden sogar in 132 Fällen Gewalterfahrungen benannt. An der Spitze standen aber die 212 Ratgesuche wegen Partnerschafts-, Trennungs- und Scheidungsproblemen.
93 Ratsuchenden konnte die EB im vergangenen Jahr mit einem einmaligen Fachkontakt helfen, 174 benötigten bis zu fünf Fachkontakte und 103 Ratsuchende bis zu 15 Gespräche. 28 Klienten nutzen bis zu 30 und 17 mehr als 30 Therapeutensitzungen.