Wermelskirchen MC 1844: Buhr sagt "Adieu"

Wermelskirchen · Engelbert Buhr, der Chorleiter des Männerchors MC 1844, hat seinen Abschied angekündigt. Mit 83 Jahren geht der langjährige Dirigent in den Ruhestand. Nie hatte er bei einer Probe gefehlt.

Mit Freude und ein wenig Wehmut sieht Engelbert Buhr auf seine Zeit als Chorleiter des MC 1844 zurück: "Eine wundervolle Zeit geht zu Ende, und ich bin sehr dankbar, diese genossen zu haben", sagt er. Am 7. November wird der 83-Jährige mit dem Chor sein letztes Konzert im PZ des Gymnasiums gestalten. Am 31. Dezember ist dann auch offiziell Schluss.

Im Februar 1979 war der gebürtige Wuppertaler zum MC 1844 gekommen. Der damalige Chorleiter, ebenfalls aus Wuppertal, hatte ihn empfohlen. ",Sehen Sie, dass Sie den Buhr kriegen', waren seinen Worte", erinnert sich Chormitglied Manfred Koch noch ganz genau. "Das haben wir dann auch gemacht." Bekannt war Buhr den Sängern bereits durch Gastauftritte mit dessen Jugendchor und als Solo-Organist. "Die gegenseitige Sympathie war sofort da. Ich bin vom ersten Moment an gerne bei diesem Chor gewesen", versichert Buhr.

"Revoluzzer" am Dirigentenpult

Zunächst aber mussten sich die Sänger an die "revolutionären" Vorhaben ihres neuen Chorleiters gewöhnen. "Mein erstes Konzert war am 18. November 1979 und hieß ,Gospels and Spirituals'. Als Gastsängerin hatten wir Felicia Weather, das war eine Sensation", blickt Buhr zurück. Damals umfasste der Chor rund 50 Sänger, die sich dann schnell für das neue Konzept begeistern ließen, das auch Oratorien, Musicals und Operetten in petto hatte. Und auch das Publikum fand schnell Gefallen an der neuen, weniger konservativen Art des Männerchors.

Der gelernte Kirchenmusiker lebte sich schnell in Wermelskirchen ein. Buhr war Kreischorleiter Wuppertals und 25 Jahre Mitglied des Musikausschusses des Sängerbundes NRW. Zudem fungierte er als Juror bei Leistungssingen. "Deshalb haben wir wahrscheinlich nie an so etwas teilgenommen", meinte Koch lachend. In der Spitzenzeit leitete Buhr, der privat gerne Orgelkonzerte sowie Aufnahmen seiner eigenen Konzerte hört, elf Chöre. Darunter waren auch zwei in Bielefeld. "Von einem Chor alleine kann man nicht leben", weiß der 83-Jährige. Außerdem sei Musik sein Leben, und so nahm er die Fahrt gerne auf sich. Auch bei Schnee und Eis. "Ich habe nie bei einer Probe gefehlt", ist Buhr stolz. "Meine höchste Devise war, dass ich die Sänger nicht sitzen lassen kann."

Wiedersehen sind garantiert

Auch die Wermelskirchener Umgebung sagte Buhr stets zu. "Ich besuche die Stadt oft mit meiner Frau, und dann denke ich an meinen Einstand zurück", berichtet der Chorleiter. Deswegen will er auch immer wieder kommen. "Ich hoffe, dass es dem Chor weiterhin so gut gehen wird. Die Zeit des MC 1844 ist eine, die ich nie vergessen werde."

(RP)
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