Wermelskirchen Mauer soll Anwohner vor Lärm schützen

Wermelskirchen · Eine Schallschutzwand bei Tente-Rollen soll Betroffene in Kolfhausen vor den lauten Geräuschen des Anlieferverkehrs schützen. Denn, das erklärt die Stadtverwaltung: Es ist zu laut. Die Mauer soll 7,50 Meter hoch und 16 Meter lang werden.

 Die Kolfhausener Anwohner der Firma Tente-Rollen sollen künftig mit einer Lärmschutzwand in diesem Bereich auch vom Krach der Granulatanlieferung geschützt werden.

Die Kolfhausener Anwohner der Firma Tente-Rollen sollen künftig mit einer Lärmschutzwand in diesem Bereich auch vom Krach der Granulatanlieferung geschützt werden.

Foto: Herbertz

Der Anlieferverkehr für die Firma Tente-Rollen ist nach Ansicht der Stadtverwaltung und den ermittelten Werten des Gutachters für die Anwohner in Kolfhausen zu laut. Das ist ein Ergebnis eines von der Stadtverwaltung moderierten Gespräches vor Wochen in der Grundschule Tente. Eine Möglichkeit, den von Lastwagen verursachten Lärm auf ein erträgliches Maß für die Ohren der Anwohner zu reduzieren, ist der Bau einer Schallschutzwand. Das hat laut Florian Leßke von der Stadtverwaltung der beauftragte Gutachter errechnet. Die Architekten der Firma Tente-Rollen würden nun planen, "es gibt aber noch keinen Bauantrag".

Auf der Bürgerinformationsveranstaltung zum Lärmaktionsplan wurden die Klagen von Kolfhausenern laut. Der Anlieferverkehr teilweise direkt unter den Fenstern der benachbarten Wohnhäuser sei so laut, dass Betroffene nicht mehr durchschlafen könnten. Die Drei-Schicht-Produktion erfordert ständigen Nachschub; und wo vor einigen Jahren nur ein Parkplatz war, stehen heute Hochregallager und Produktionsstätte mit Stanzen und Pressen. Auch die Granulatlieferung verläuft direkt auf der Zuwegung entlang der Häuser; um das Material zu lösen, würden Fahrer mit Knüppeln gegen die Wand schlagen, berichtete Gerd Herbertz.

Acht betroffene Anwohner, Vertreter der Bezirksregierung und des Kreises sowie von der Firma Tente-Rollen, angeführt von den beiden Geschäftsführern, hatten sich auf Einladung der Stadt getroffen. Das Gutachten lag zu diesem Zeitpunkt zwar nicht in schriftlicher Form vor, aber laut Leßke und der betroffenen Anwohnerin Doris Ramroth-Liesendahl gab es schon erste Ergebnisse - so eben, dass es tagsüber zu laut sein. Leßke: "Das Unternehmen hat schon viel in Lärmschutz investiert. Dennoch hat der Gutachter festgestellt, dass es noch eine Lärmbelastung gibt. Und er hat ganz klar hier den Anlieferverkehr ausgemacht." Wobei Ramroth-Liesendahl kritisierte, dass die vom Gutachter ermittelten Nachtwerte von 38 dB/A "lächerlich" seien. Da sei wohl weder die Produktion voll in Betrieb noch seien Anlieferfahrzeuge unterwegs gewesen.

Laut Leßke habe der Gutachter jetzt errechnet, dass nur eine Schallschutzmauer helfen könne, um die Grenzwerte einzuhalten. Im Gespräch ist eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von 7,50 Metern und 16 Metern Länge. "Eigentlich ist das lächerlich. Wir haben schon vor Jahren eine Schutzwand gefordert. Das war immer abgelehnt worden. Aber ich wäre damit jetzt zufrieden. Dann kann ich hoffentlich wieder durchschlafen", sagte Ramroth-Liesendahl, die Eigentümerin einer Wohnung ist. Ein weiterer Eigentümer sei wohl auch einverstanden mit dieser Maßnahme, von anderen habe sie gehört, dass sie keiner Grenzbebauung zustimmten. Jetzt müssen laut Stadtverwaltung die Architekten des Unternehmens planen. Der einzuhaltende Grenzabstand beträgt drei Meter.

Wichtiges Ergebnis des Gespräches ist für Ramroth-Liesendahl auch, dass keine Container mehr unter ihrem Schlafzimmer abgestellt und mit Metallteilen beladen werden. Die Stadt will die Betroffenen informieren, wenn Tente erste Vorschläge unterbreitet hat.

(RP)
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