Wermelskirchen Live-Musik-Fieber grassiert
Wermelskirchen · Die dritte Tour durch die Kneipen war ein voller Erfolg: Die Wermelskirchener wollen sich treffen, gute Musik hören und einen geselligen Abend verbringen. All dies verbindet das Kneipenkonzept.
Wo man auch hinsah, hinhörte und hinging, überall war die Stimmung kaum noch zu toppen. Die dritte Live-Musik-Tour am Samstagabend zeigte einmal mehr: Die Wermelskirchener haben was zu bieten – und können auch ohne Alkoholexzesse feiern.
Bei 20 teilnehmenden Gaststätten und einer musikalischen Vielfalt, die alle Stilrichtungen bediente, fiel die erste Auswahl schwer. Wo sollte man bloß anfangen? Start also in der "Centrale". "Hier trifft sich Gott und die Welt", äußerte eine freudige Passantin. Also dann, nichts wie hin. Gott und die Welt schien beim Anblick der Gaststätte mit dem netten vorderen Biergarten sehr untertrieben. Alles stand voll, nichts ging mehr rein und raus kam man nur noch im Schneckentempo. "Walking on sunshine" wurde lauthals mitgesungen. "Mike and the Waiters" spielten die Meute in Ekstase. Wer es aus der Gaststätte hinaus schaffte, war fertig wie nach einem Sportturnier. "Mensch ist mir warm und ich bin auch schon klitschnass", so eine top gestylte Mittdreißigerin mit einem breiten Grinsen. Da half nur eins: ein kleiner Spaziergang die Kölner Straße hinunter, um sich abzukühlen, bevor die nächste Bar mit Live-Musik lockt.
Brechend voll
Im "Goldfisch" dasselbe Bild: gemischtes Publikum, tendenziell ein wenig jünger und wieder brechend voll. Die Stimmung, eine Stunde nach Beginn, fast auf dem Siedepunkt. "Fairytale gone bad" sangen die Musiker des Dynamischen Duos, tatkräftig unterstützt vom Publikum. Eine riesige Menschtraube traf man auch einige Meter weiter, vor dem Schaufenster des Jugend-Cafés. Ein kurzer Blick hinein und die Reaktion bei den vorbeigehenden Erwachsenen überraschend identisch: "Oh wie süß." Die drei elf- bis 14-jährigen Brüder Aaron, Abel und Adam von der Band "LaLaLa" sind zwar sehr jung, aber nur einige Akkorde reichten aus, um festzustellen: "Och, die rocken aber wie die Großen." Kein Wunder also, dass bei den Songs der Red Hot Chilli Peppers nicht nur das überwiegend jugendliche Publikum im Café kräftig mitsang, sondern sich auch die Erwachsenen vor dem Schaufenster zum Mitrocken hinreißen ließen.
Alles rockte mit
Aus dieser Ecke ertönte aber noch woanders Musik: Im "Bergischen Löwen" staute sich auch schon alles. "My Little Tramp" sorgte für eine ungewöhnlich passende Stimmung. Die Folk angehauchte und ruhige Musik passte perfekt in das rustikale Restaurantambiente.
Ein ganz anderes Bild zeigte sich in der Gaststätte "ToscAnna" mit Alleinunterhalter Tony Sarchiello, wo die Gäste zu "Bamboleo" kräftig mitsangen und mittanzten.