Buchtipps aus Wermelskirchen für den Sommer Literarische Reise zwischen den Buchseiten

Wermelskirchen · Heimische Buchhändler berichten von ihren Schmöker-Empfehlungen, die auch in der letzten Sommerferienwoche oder in der Zeit in den Herbst zu schaffen sind.

 Gabriele van Wahden empfiehlt das Kinderbuch „7 Tage sturmfrei!

Gabriele van Wahden empfiehlt das Kinderbuch „7 Tage sturmfrei!

Foto: Theresa Demski

Ob auf der Liege im Garten, am Pool im Urlaub oder auf dem Sofa, wenn draußen der nächste Sommerregen vorbeizieht: Mit einem guten Buch lassen sich die letzten Ferientage und auch der Weg in den Herbst genießen. Die Redaktion hat bei heimischen Buchhändlern nachgefragt: Was lohnt sich dieses Jahr zu lesen?

Für Kinder und Jugendliche Buchhändlerin Gabriele van Wahden muss nicht lange überlegen: „Sieben Tage sturmfrei“, empfiehlt die Buchhändlerin vom Markt. Das Kinderbuch erzählt die Geschichte von Mia, Tom und Charlie, die zum ersten Mal im Leben sturmfrei haben. Um ihr Taschengeld aufzubessern, vermieten sie Zimmer im Haus – an eine Heavy Metal-Band. Das Spektakel beginnt. „Wir lieben dieses Buch“, sagt Gabriele van Wahden. Es sei witzig und abenteuerlich und für Kinder ab acht oder neun Jahren geeignet. „Auch als Familienbuch macht es viel Spaß“, sagt die Buchhändlerin.

Juma Kliebenstein: 7 Tage sturmfrei. Edel Kids Books 2021, 192 Seiten, ISBN 978-3-9612-9147-2, 12,99 Euro.

Susanne Bock aus der Buchhandlung Marabu empfiehlt das Kinderbuch „White Fox“. „Ein Polarfuchs macht sich auf die Reise, um den Mondstein zu finden und Mensch zu werden“, erzählt die Auszubildende. Die Geschichte mache Kindern Mut, auch wenn die Ausgangsbedingungen zuweilen schwierig seien, für ihre Träume zu kämpfen. Und das Buch sei abenteuerlich genug, um auch junge Leser zum Schmökern zu motivieren. Sie empfiehlt das Buch für Kinder ab acht Jahre. Das Buch ist der Start einer neuen Reihe.

Jiatong Chen: White Fox. Loewe 2021, 288 Seiten, ISBN 978-3-7432-0806-3, 12,95 Euro.

Für Erwachsene Pünktlich zum Jahrestag des Mauerbaus empfiehlt Buchhändler Alexander Schuster von Marabu den Roman „Die fremde Spionin“. Autor Titus Müller erzählt im ersten von insgesamt drei geplanten Bänden die Geschichte von Ria, deren Eltern in der DDR verschleppt werden. Jahre später, zu Zeiten des Mauerbaus, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester und nach ihrer Geschichte – als Doppelspionin. „Das Buch ist superspannend“, sagt Alexander Schuster. Mit der Geschichte liefere der Autor viele Hintergrundinformationen über eine besondere Zeit deutscher Geschichte.
Titus Müller: Die fremde Spionin. Heyne 2021, 400 Seiten, ISBN 978-3-453-44125-5, 16 Euro.

Eine literarische Reise auf einen Bauernhof in die Alpen empfiehlt unterdessen Gabriele van Wahden. Das Buch „Bergland“ nehme den Leser mit in das Leben einer Bergbauernfamilie, die mit drei Generationen um das Überleben kämpft. Der Hof, die Touristen im Fremdenzimmer und die eigene Lebensgeschichte treffen aufeinander. „Die Geschichte erinnert mich an unsere Reisen in die Alpen und die Idylle, die wir dort gefunden haben“, sagt die Buchhändlerin, „vom Existenzkampf der Menschen wussten wir nichts.“ Das Buch sei großartig geschrieben, sagt sie.

Jarka Kubsova: Bergland. Goldmann 2021, 288 Seiten, ISBN 978-3-442-31618-2, 20 Euro.

Der Bestseller „Alte Sorten“ von Ewald Arenz ist jüngst als Taschenbuch erschienen. „Wer es noch nicht gelesen hat: Es lohnt sich“, sagt Buchhändlerin Ines Stubenrauch. Das Buch erzählt die Geschichte von Sally und Liss – die eine flieht kurz vor dem Abitur aus ihrem Alltag, die andere lebt alleine und verschlossen auf ihrem Hof. Als sich die beiden Frauen begegnen, entsteht mit der Zeit eine besondere Freundschaft. „Ein sehr berührendes Buch“, sagt Ines Stubenrauch, „mit einem besonderen Titel.“

Ewald Arenz: Alte Sorten. DuMont 2020, 256 Seiten, ISBN 978-3-8321-6530-7, 10 Euro.

Sachbuch Keine Antworten, sondern Denkanstöße biete das Sachbuch „Die kleinste gemeinsame Wirklich“, sagt Susanne Bock aus der Buchhandlung Marabu. Mai Thi Nguyen-Kim hat sich in ihrem Buch den viel diskutierten Fragen des Lebens zugewandt – noch vor Corona. Trotzdem geht es in einem der Kapitel um das Impfen. In einem anderen um die Frage nach den verschiedenen Wahrnehmungen von Männern und Frauen. „Sie schreibt wie sie spricht“, sagt Susanne Bock, „und sie bietet einem die Möglichkeit, sich den Fragen des Lebens zu stellen.“

Mai Thi Nguyen-Kim: Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit. Wahr, falsch, plausibel: Die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft. Droemer 2021, 368 Seiten, ISBN 978-3-426-27822-2, 20 Euro.

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