Politik in Wermelskirchen FDP fordert Erklärung für Personalprobleme bei der Stadtverwaltung
Wermelskirchen · Die FDP-Stadtratsfraktion in Wermelskirchen spricht von erheblichen Problemen in der Stadtverwaltung und hat dies in einer schriftlichen Anfrage an Bürgermeisterin Marion Lück betont.
Die Liberalen stellen sich in Sachen Personalpolitik auf „Kriegsfuß“ mit der Stadtverwaltung. In einer schriftlichen Anfrage an Bürgermeisterin Marion Lück betont die FDP-Stadtratsfraktion: „Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass es innerhalb der Stadtverwaltung zu erheblichen Problemen in den verschiedensten Bereichen gekommen ist.“ Dabei heben die Unterzeichner, Fraktionschef Marco Frommenkord und der sachkundige Bürger Kevin Felten, unter anderem auf das Hallenbad ab: „Das Quellenbad hat es geschafft, deutlich mehr als zehn Mal die Öffnungszeiten aufgrund verschiedenster Themen zu verändern bzw. sogar halbe und ganze Tage zu schließen. Das geschah überwiegend mit einer Ankündigungsfrist von teilweise nur wenigen Stunden und häufig wegen personeller Engpässe aufgrund von Krankheit. Eine Planungssicherheit für sämtliche Bevölkerungsschichten sowie für Schulen und Vereine ist somit nicht mehr gegeben.“
Marco Frommenkord und Kevin Felten verweisen jedoch auch auf andere Problemfälle: „Städtische Kita haben sowohl während der Sommerzeit als auch im Frühjahr und im Herbst immer wieder komplette Gruppen über mehrere Wochen geschlossen – dies aber nicht zwingend aufgrund von Personalmangel, sondern aufgrund von krankheitsbedingten Fehlzeiten.“ Mit der Corona-Pandemie wollen sich die Liberalen dabei nicht vertrösten lassen, denn der Hinweis auf Ausfälle aufgrund von Corona ließe sich heranziehen, aber nehme stetig ab, wie an der Entwicklung der Fallzahlen zu sehen sei.
Die FDP fordert zur Stellungnahme auf und listet dafür einen Katalog von Eckpunkten auf. Dazu zählt die Darstellung der krankheitsbedingten Fehlzeiten (prozentual und in Tagen) für sämtliche Abteilungen der Stadtverwaltung unter Wahrung des Datenschutzes, also ohne Namensnennung. Außerdem fragt die FDP an: „Welche Maßnahmen wurden von der Stadtverwaltung zur Reduzierung krankheitsbedingter Fehlzeiten ergriffen?“
Darüber hinaus will die FDP wissen, in wie viele arbeitsgerichtliche Verfahren die Stadtverwaltung einbezogen ist: „Wie viele dieser Verfahren werden aufgrund einer Kündigung durch die Stadtverwaltung geführt? Wie viele arbeitnehmerseitige Kündigungen gab es in 2022?“
Obendrein fordert die FDP-Fraktion eine Darstellung der Altersquote aller Abteilungen der Verwaltung vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ein und fragt: „Welche Maßnahmen werden zur Sicherung der Fachkräfte bei der Verwaltung unternommen? Welche über das standardmäßiges Recruiting hinausgehenden Maßnahmen werden getroffen, um neue Fachkräfte für die Stadtverwaltung zu gewinnen?“