Heimatkunde Schautafeln über Geschichte des Balkanexpress

Bergisches Land · Für Radfahrer und Spaziergänger: Der Opladener Geschichtsverein hat an mehreren Stellen Wissenswertes über die stillgelegte Bahntrasse zusammengefasst. In Wermelskirchen wird es so etwas nicht geben.

 Auch zum Opladener Bahnhof gibt es einen Info-Punkt. Arne Butenbach (Geschichtsverein) und Petra Haller (Balkantrasse) stellten ihn vor.

Auch zum Opladener Bahnhof gibt es einen Info-Punkt. Arne Butenbach (Geschichtsverein) und Petra Haller (Balkantrasse) stellten ihn vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

(BM) Zehn „Schaufenster“ in die Geschichte gibt es seit kurzem an der Balkantrasse. Der Opladener Geschichtsverein hat in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Balkantrasse an historisch interessanten Punkten entlang der ehemaligen Bahnlinie Infotafeln angebracht. Jetzt haben Vertreter der Vereine die Schilder gemeinsam vorgestellt.

Radfahrer und Spaziergänger finden jetzt zum Beispiel am ehemaligen Gleisanschluss der Firma Tillmanns oder am alten Pattscheider Haltepunkt Wissenswertes über die Geschichte des „Balkanexpress“. „Sieht man von Ausnahmen wie dem Pattscheider Bahnhof ab, kann man die alte Infrastruktur oft nur noch erahnen“, sagt Michael D. Gutbier, 1. Vorsitzender des Opladener Geschichtsvereins. „Mit unseren Infotafeln und vielen historischen Fotoaufnahmen machen wir diesen Teil der Vergangenheit wieder ein Stück greifbar.“ Schließlich sei die ehemalige Bahnstrecke für die Entwicklung der anliegenden Ortschaften von immenser Bedeutung gewesen. Dies zeige sich etwa am ehemaligen Bahnhof von Bergisch-Neukirchen. Dieser war für die damalige Gemeinde so wichtig, dass sie Anfang des 20. Jahrhunderts die Kosten für den Bau komplett selbst übernahm.

Spannend sei aber zum Beispiel auch, dass die damalige „Heilstätte“ Roderbirken in Leichlingen von 1910 bis 1928 über eine Drahtseilbahn mit dem Bahnhof Pattscheid verbunden war. Die Seilbahn verlief über das Murbachtal. Weil häufig Kohlen von der Seilbahn fielen, wurden dort eigens Schutzgerüste aufgebaut. Dieses und weitere „Geheimnisse“ der Balkantrasse finden sich nun auf den illustrierten Schautafeln. Zusätzlich sind die Informationen auf dem Online-Portal „izi.Travel“ abrufbar.

Seit dem Jahr 1881 fuhren Züge auf der Strecke zwischen Opladen und Remscheid-Lennep. 1991 wurde die Strecke auf Leverkusener Stadtgebiet stillgelegt. Mittlerweile verläuft dort der beliebte Rad- und Spazierweg. In naher Zukunft will der Opladener Geschichtsverein mit Partnern weitere Infotafeln zu historischen Themen anbringen, so zum Beispiel zur Geschichte des Bayerwerks und des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) sowie zu den „Keimzellen“ der Geschichte Opladens.

Auf Wermelskirchener Stadtgebiet wird es keine Informationstafeln zur Heimatkunde geben. Das erklärte auf Anfrage der Redaktion Volker Ernst, Vorsitzender des BGV Wermelskirchen. Es bestehe in dieser Sache auch kein Kontakt mit dem Opladener Geschichtsverein.

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