In Wermelskirchen Extrabreit-Sänger liest im Haus Eifgen

Wermelskirchen · Vor 60 Besuchern stellt Sänger Kai Havaii seinen Thriller-Roman „Rubicon“ vor. Er „entführt“ die Zuhörer in den Krieg und zur Mafia.

(sng) Wer das Buch bereits gelesen hat oder Besucher der Lesung im Haus Eifgen war, dürfte sich nicht wundern: Kai Havaii ist es nach nicht einmal einem halben Jahr nach der Veröffentlichung seines ersten Thriller-Romans gelungen, die Filmrechte zu verkaufen. „Mit ‚Pantaleon Films‘ hat eine namhafte deutsche Produktionsfirma zugeschlagen“, sagte der Sänger der bekannten deutschen Band „Extrabreit“ vor 60 Zuhörern bei der Veranstaltung, zu der die Wermelskirchener Buchhandlung van Wahden eingeladen hatte. „Eventuell ist eine vier- oder fünfteilige Mini-Serie angedacht“, verriet der 1957 in Hagen als Kay-Oliver Schlasse geborene Havaii. Eine Art von Serie scheint auch nötig, denn den vielschichtigen und spannenden Krimi „Rubicon“, der knapp 600 Taschenbuchseiten umfasst, in einen nur zweistündigen Film zu „stopfen“, erscheint schlicht unmöglich.

Havaiis Werdegang machte den Zeichner und Illustrator mit dem Hit „Hurra, Hurra, die Schule brennt“ erst zum berühmten Sänger im Schwung der Neuen Deutschen Welle und nun zum Autor, der bereits eine Autobiographie (2007, „Hart wie Marmelade“) veröffentlichte und hauptsächlich für das Fernsehen arbeitet. „Rubicon“ ist Kai Havaiis erster Thriller – ein Buch und Hörbuch, an dem er drei Jahre arbeitete.

Bei der knapp zweistündigen Lesung im Haus Eifgen gliederte der Schriftsteller den Abend in zwei Lese-Teile, zwischenzeitlich beantwortete er Fragen des Moderators Reinhard Rohn. Die beiden Lese-Teile entführten die Besucher in die Erlebnis-Welten der Roman-Hauptfigur Carl Overbeck, einem Scharfschützen nach der Rückkehr von seinen traumatisierenden Bundeswehr-Afghanistan-Einsätzen und dem Versuch, im zivilen Leben wieder Fuß zu fassen: Schwerpunke waren Erinnerungen Overbecks an kriegerische Auseinanderetzungen und seine Begegnung mit der Mafia, die ihn in der Gegenwart des Geschehens mit einem Mord beauftragt.

Für die Zuhörer vollkommen nachvollziehbar, stellte Rohn fest: „Man glaubt, man ist dabei.“ Havaii erzählt die Geschichte authentisch, gespickt mit gut recherchierten Fakten – ob zur kalabresischen Mafia, zur Bundeswehr oder zu Waffenkunde. „Das Buch soll unterhalten und spannend sein. Aber toll fand ich immer, wenn Bücher zugleich noch erhellt haben“, beschrieb Kai Havaii die dokumentarischen Züge.

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