Behinderten-Werkstatt in Wermelskirchen Lebenshilfe gewährt Blick über die Schulter der Mitarbeiter

Wermelskirchen · In den Abteilungen konnten sich Besucher über die täglichen Arbeitsläufe der Werkstatt-Mitarbeiter informieren – sei es Rollenmontage, CNC-Fertigung oder IT-Service.

 In „Montage 2“ setzten die Mitarbeiter im vergangenen Jahr 400.000 Rollen zusammen.   Foto: Stephan Singer

In „Montage 2“ setzten die Mitarbeiter im vergangenen Jahr 400.000 Rollen zusammen. Foto: Stephan Singer

Foto: Stephan Singer

Mit schon 50 Besuchern bereits in der ersten Stunde war der Andrang größer, als die Verantwortlichen der Lebenshilfe Bergisch Land erwartet hätten. Erstmals lud die Werkstatt Lebenshilfe an ihrem Hauptstandort Altenhöhe zu einem Tag der offenen Tür. Das Ziel dabei erläutert Geschäftsführer Axel Pulm; „Wir organisieren zwar Feste und Begegnungen, aber dabei sind die Produktionsstätten, Arbeitsbereiche und Abteilungen ja stets nicht besetzt. Es gab jedoch immer wieder Anfragen für einen Blick hinter die Kulissen. Dem wollen wir nachkommen.“ Durch die nun angesetzten Termine (zwei weitere folgen noch) wolle die Lebenshilfe das Interesse von außen einmal abschätzen: „Wir sind von der Resonanz positiv überrascht.“

In drei Gruppen führten Lebenshilfe-Mitarbeiter die Besucher durch die Abteilungen. In „Montage 2“ konnten die Gäste die teilautomatisierte Montage von Rollen betrachten – alleine hier entstanden im vergangenen 400.000 Rollen. „Das geht auf zehn-, 20- oder gar 30-jährige Kundenbeziehungen zurück, die uns dauerhaft beauftragen. Allein durch Einzelaufträge kriegt man solche Stückzahlen natürlich nicht hin“, erläutert Axel Pulm beim Rundgang. Während die Montage-Abteilungen oder die für industrielle Fertigungen wie CNC einen Schwerpunkt der Lebenshilfe-Werkstatt bilden, etabliert sich seit den 1980er-Jahren die IT-Abteilung in zunehmenden Maße. Diese Lebenshilfe-Service sichert den Ein- und Verkauf von IBM- und Lenovo-Waren für die Mitarbeiter dieser Unternehmen, die Vorzugskonditionen erhalten. Eine weitere Aufgabe dieser Abteilung ist das sogenannte „Betanken“ von PCs für Großkunden – sprich das identische Installieren von Software für alle Arbeitsplätze. „Das machen wir unter anderem für das Uniklinikum Aachen, wo wir fast jede Woche vor Ort an Arbeitsplätzen Geräte tauschen.“ Den dabei entstehenden, direkten Kundenkontakt schätzten die Auftraggeber und die Lebenshilfe. „Unsere Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen haben eine spezielle Art, sind mit Spaß und Flair bei der Sache und nichtsdestotrotz professionell“, beschreibt Axel Pulm.

Die betriebsintegrierten Arbeitsplätze bei Unternehmen in Burscheid, Langenfeld, Bergisch Gladbach oder Marienheide präsentierte die Lebenshilfe mit Info-Ständen. Knapp 70 Menschen mit Behinderung arbeiten dort in Teil- oder Vollzeit, insgesamt sind es bei der Lebenshilfe über 400.

Weitere Termine Mittwoch, 18. März, und Dienstag, 28. April, je von 12.30 bis 15 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort