Wermelskirchen Landrat Menzel wechselt: bald EVL-Chef

Wermelskirchen · Rhein-Berg Es standen einige Kandidaten zur Diskussion, die sich selbst beworben oder aber von einem Personalberater vorgeschlagen worden waren. Doch dann fiel der Name Menzel. Rolf Menzel. Zurzeit (noch) Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises. Und plötzlich war sich die Findungskommission des Leverkusener Energieversorgers unter Leitung des EVL-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Hupperth einig – der soll es sein.

Einstimmig entschieden

"Landrat Menzel fand eine erstaunlich breite Zustimmung", sagte Hupperth gestern. Am Ende sprach sich der EVL-Aufsichtsrat, der parteiübergreifend besetzt ist, einstimmig für den gebürtigen Lindlarer aus. Er soll am 1. Januar 2012 die Nachfolge der kaufmännischen Geschäftsführung der Energieversorgung Leverkusen antreten. Der EVL-Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung sollen am Donnerstag, 26.Mai, der Rat dann am Montag, 30. Mai, darüber befinden. Hupperth: "Dieser Zeitplan liegt seit langem vor, und insofern konnten wir uns mit der Entscheidung auch alle Zeit der Welt lassen. Brauchten wir aber nicht, wir waren uns ja einig."

Auf einen "Spitzen-Manager" sei die Wahl gefallen, freute sich gestern Leverkusens Stadtoberhaupt Reinhard Buchhorn im Gespräch mit unserer Zeitung: "Eine tolle Wahl!" Er habe direkt nach dem Votum der Kommission mit dem Landrat telefoniert. "Er sagte, er könne sich das vorstellen, und ich denke, dass wir einen Zugewinn vermelden können."

Menzel sei "ein guter Landrat, man hält große Stücke auf ihn. Die Energiepolitik ist in einem Veränderungsprozess, der nach einem starken Manager schreit, und Menzel verfügt über ein ausgezeichnetes Netzwerk. Er kennt alle in Leverkusen, die irgendwie eine Rolle spielen."

Der Landrat selbst will noch keine Stellung beziehen: "Ich freue mich sehr über den einstimmigen Beschluss der Findungskommission, bitte jedoch um Verständnis dafür, dass ich mich bei dem jetzigen Verfahrensstand zu mehr nicht äußern möchte", lautet sein Statement. Sollte er das Angebot der EVL annehmen, geht es flott weiter: Bereits in der kommenden Woche soll Menzel sich in den Fraktionen und Gruppierungen des Leverkusener Stadtrats vorstellen.

Rhein-Berg eine "Talentschmiede"

Der CDU-Kreisvorsitzende Rainer Deppe reagierte bereits gestern auf die Entscheidungen in Leverkusen: "Der Rheinisch-Bergische Kreis hat wieder einmal seinen Ruf als Talentschmiede beweisen." Er sei über die Wechselabsichten mehr als überrascht, so Deppe: "Die Kreispartei wünscht ihm für seine neue Aufgabe alles Gute."

Schon im Februar 2011 war Menzel im Gespräch als neuer Chef der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe. Damals nahm er die Job-Offerte nicht an: "Es ehrt mich, dass man mich für geeignet hält, diesen Posten zu bekleiden, aber ich bin gerne Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises. Und das möchte ich bleiben." Menzel kennt sich übrigens in Leverkusen aus: Bevor er 2004 in die Chefetage des Kreishauses gewählt wurde, war er Geschäftsführer der AVEA in Leverkusen.

(RP)
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