Kulturausschuss in Wermelskirchen Kulturverein bekommt kein Geld – Ende absehbar?

Ausschuss für Schule und Kultur will nicht die „Büchse der Pandora“ öffnen – die Mitglieder stärken aber die Idee eines umfassenden Konzeptes.

 Kann der Kulturverein ab 2021 auch kein Kinderprogramm mehr stemmen? Hier Kita-Leiterin Katrin Oberberg, Manfred Schmitz-Mohr, Henning Conrads und Peter Scheben bei der Vorstellung des Programms.

Kann der Kulturverein ab 2021 auch kein Kinderprogramm mehr stemmen? Hier Kita-Leiterin Katrin Oberberg, Manfred Schmitz-Mohr, Henning Conrads und Peter Scheben bei der Vorstellung des Programms.

Foto: Susanne Katterwe

Peter Scheben schüttelte am Ende der Sitzung des Ausschusses für Schule und Kultur im Gespräch mit unserer Redaktion fast schon resigniert den Kopf: „Damit ist der Verein am Ende des Jahres kaputt.“

Mit diesen Worten kommentierte der Vorsitzende des Wermelskirchener Kulturvereins die Ablehnung des Antrags, in dem die Theater-Veranstalter einen jährlichen Zuschuss von 10.000 Euro aus dem Stadtsäckel gefordert hatten (wir berichteten). Mit der Stimmen-Mehrheit von CDU, SPD, AfD und Linke lehnten die Ausschuss-Politiker dieses Ansinnen ab. Einstimmig folgten sie allerdings dem als Reaktion darauf mündlich von Monika Müller (CDU) formulierten Antrag: „Die Stadtverwaltung soll die Möglichkeit der Einrichtung eines Fonds zur Förderung der Kultur in der Stadt prüfen.“

Diese Idee warf ebenso Mike Galow (Linke) ein: „Der Kulturverein ist keine städtische Einrichtung. Bekommt er städtische Gelder, dann kommt jeder Verein und will Geld.“ Es müsse vielmehr von Seiten der Stadt ein Gesamtkonzept für alle gemeinnützigen Vereine entwickelt werden. Christel Reetz stützte die Mehrheits-Meinung des Ausschusses ebenso: „Eine Zuschussbewilligung ist aus Gründen der Gleichbehandlung und des Haushaltssicherungskonzepts problematisch.“

Mit der Bewilligung des Kulturverein-Antrags würde die „Büchse der Pandora geöffnet“, konstatierte auch der Erste Beigeordnete Stefan Görnert: „Wir müssen uns über ein generelles Konzept der Kulturförderung unterhalten – Verwaltung und Politik.“ An die Ausschuss-Mitglieder appellierend, sagte Görnert: „Wir wollen das kulturelle Leben in der Stadt gemeinsam mit den Kulturschaffenden weiter entwickeln – dafür brauche ich ihre Unterstützung.“

Wolfgang Eisenreich (SPD) blickte aus: „Vielleicht gibt es die Option zur Einrichtung eines Budgets, aus dem projektbezogen Gelder beantragt werden können.“

Bettina Bernhard (WNKUWG) gehörte zu den wenigen Ausschuss-Mitgliedern, die dem Kulturverein-Antrag stattgeben wollten: „Der Umgang mit Kultur ist in Wermelskirchen ein Trauerspiel.“

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